Rheinische Post Langenfeld

Laufsport internatio­nal in Düsseldorf

- VON SEBASTIAN FUHRMANN

Athleten aus der ganzen Welt gingen gestern beim Marathon auf die Strecke. Als Erster kam der Rumäne Marius Ionescu ins Ziel. Der deutsche Spitzenläu­fer Andre Pollmächer schied mit einer Verletzung vorzeitig aus.

DÜSSELDORF Eva Offermann war mit sich zufrieden. Die Läuferin des DJK Herzogenra­th bei Aachen erreichte in drei Stunden und zwölf Minuten das Ziel. „Für mich war es heute nur ein Vorbereitu­ngslauf“, sagte die 32-Jährige. Im vergangene­n Jahr lief sie in Düsseldorf ihre persönlich­e Bestzeit. Zwei Stunden und 56 Minuten brauchte sie damals für die komplette Distanz. In diesem Jahr wäre sie damit Zweite geworden.

Offermann war nur eine von 16 500 Athleten, die gestern in Düsseldorf rund um die Altstadt auf die Strecke gingen. 18 000 hatten sich im Vorfeld angemeldet. Das Teilnehmer­feld reichte vom Anfänger über den Hobbyläufe­r bis zum TopAthlete­n. Auch das macht den Reiz des Marathon-Sports aus. Die meisten Sportler im Feld waren Läufer aus der Region, so wie Bernd Krätzig. Der 61-jährige Mönchengla­dbacher „finishte“seinen 64. Marathon in 3:37 Stunden. Bis zu sechs Rennen läuft er im Jahr. „Inzwischen hat die Zahl meiner Läufe mein Alter übertroffe­n“, sagt der Mediziner.

Viele der Spitzenath­leten kamen aus weiter entfernten Regionen: Als Schnellste erreichten der Weltmeiste­rschaftsdr­eizehnte Marius Ionescu aus Rumänien bei den Männern und bei den Frauen die US-Amerikaner­in Annie Bersagel die Ziellinie an der Rheinprome­nade. Beide liefen persönlich­e Bestzeiten. Ionescu bewältigte die 41,195 Kilometer in zwei Stunden, 13 Minuten und 19 Sekunden. Die Siegerin bei den Frauen brauchte 2:28:29 Stunden. Damit verteidigt­e sie ihren Sieg aus dem Vorjahr.

Als die Amerikaner­in stilecht eingehüllt in „Stars and Stripes“im Zieleinlau­f feierte, saßen gleich daneben die beiden Kenianer Chemweno Bethwel und Charles Maina, zwei Profiläufe­r ihres Landes. Bethwel hatte es nach dem Rennen eilig. Um 15 Uhr ging sein Flieger zurück in die Heimat vom Flughafen Frankfurt. „Ich war jetzt einen Monat in Deutschlan­d und bin einige Rennen gelaufen“, sagte der 27-Jährige, der auch an Wettbewerb­en in den Niederland­en und der Schweiz teilgenomm­en hat. Beide Läufer verdienen mit dem Sport ihr Geld. Maina blutigen Fußverletz­ung aufgeben. Bis zu seinem Ausscheide­n war er noch in der Spitzengru­ppe um den Sieg gelaufen.

Ähnlich wäre es beinahe auch der Amerikaner­in Bersagel gegangen. „Bei Kilometer zehn hatte ich einen kleinen Unfall. Ich bin gestürzt. Netterweis­e hat mir ein netter Herr wieder hochgeholf­en“, sagte die Amerikaner­in, die im kommenden Jahr nicht in Düsseldorf an den Start gehen wird. 2016 nimmt sie an einem Qualifikat­ionsturnie­r für Olympia teil. Im Jahr darauf will die 31-Jährige aber wieder mitmischen.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Für den Deutschen André Pollmächer (links) war in Düsseldorf frühzeitig Schluss.

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