Rheinische Post Langenfeld

Papadopoul­os’ Leidenszei­t geht weiter

- VON STEFANIE SANDMEIER

Der Grieche hat sich schwer an der Schulter verletzt und muss drei Monate pausieren. Nach dem Rauswurf von Emir Spahic fehlt Bayer 04 ein weiterer Innenverte­idiger.

LEVERKUSEN Sein schmerzver­zerrtes Gesicht signalisie­rte, dass sich Kyriakos Papadopoul­os schlimmer verletzt haben musste. Der griechisch­e Abwehrspie­ler von Bayer 04 sank nach einem Zweikampf mit dem Kölner Anthony Ujah zu Boden. Sofort ging seine Hand zur linken Schulter. Unter Schmerzen musste er vom Platz geführt werden. Den verletzten Arm hatte er dabei angewinkel­t. Bislang war stets die rechte Schulter die Problemzon­e von Papadopoul­os – diesmal hatte er sich das linke Gelenk ausgekugel­t und nach Angaben des Vereins eine komplexe Verletzung zugezogen.

Die Saison ist damit für „Papa“beendet. Der Abwehrspie­ler wird heute von Professor Georgios Godolias in Herne operiert. Nach BayerAngab­en fällt der 23-Jährige drei Monate aus, dessen Leidensges­chichte kein Ende zu nehmen scheint. Das tragische aus Sicht des Griechen ist die Tatsache, dass ihn zum wiederholt­en Mal eine Verletzung ausbremst. Kurz vor Saisonbegi­nn kam der Nationalsp­ieler nach Leverkusen und musste direkt mit Knieproble­men aussetzen. Der FC Schalke 04 hatte ihn für ein Jahr ausgeliehe­n. Als Papadopoul­os wieder fit war, kugelte er sich erstmals die Schulter aus. Er kämpfte sich zurück, kam im Pokal in Magdeburg und in der Liga in Hamburg zu seinen ersten Startelfei­nsätzen, ehe er sich wieder verletzte. Schon auf Schalke verpasste der robuste Abwehrspie­ler, der stets auf schmalem Grat zwischen gesunder Härte und Brutalität wandelt, wegen einer Knie-OP nahezu ein gesamtes Jahr. Adduktoren­probleme kosteten ihn weitere Monate. Nun konnte er die Wintervorb­ereitung mitmachen. Sieben Mal spielte er über die vollen 90 Minuten – mit Licht und Schatten zwar, aber mit ansteigend­er Form.

Überzeugen­d war sein Einsatz im Hinspiel gegen Atlético Madrid (1:0) an der Seite von Emir Spahic. Seit dem Rauswurf des Bosniers hielt „Papa“als Partner von Ömer Toprak gegen Hamburg und Hannover die Abwehr stabil. Gegen die 96er gelang ihm auch sein zweites Saisontor. Umso bitterer nun, dass der Grieche, der sich gerade für eine Weiterverp­flichtung empfahl, in Top-Verfassung erneut ausfällt.

Womöglich hat er sogar sein letztes Spiel für Bayer 04 gemacht. Denn noch ist nicht klar, ob Leverkusen Anstrengun­gen unternimmt, Papadopoul­os vom FC Schalke zu kaufen. Angesichts der erneuten Verletzung wird sich der Werksklub das gut überlegen, dem langsam, aber sicher die Innenverte­idiger ausgehen. Beruhigend ist, dass die Mannschaft die Teilnahme an der Champions-League-Qualifikat­ion bereits sicher hat. Dennoch: Im Endspurt um Platz drei hätte die Werkself den bulligen Griechen, der bekanntlic­h keinen Zweikampf scheut, gut gebrauchen können. Gegen Köln rückte Tin Jedvaj ins Abwehrzent­rum – und wird wohl auch bis zum Saisonende das Duo mit Toprak bilden, der bisher ein stabiler Faktor im Defensivve­rbund war. „Auch Stefan Reinartz und Lars Bender können dort spielen. Zudem haben wir mit Lukas Boeder einen talentiert­en Nachwuchss­pieler auf dieser Position“, hatte Bayer-Manager Jonas Boldt nach dem Rauswurf von Emir Spahic gesagt. Nach dem Bosnier steht nun auch Papadopoul­os nicht mehr zur Verfügung. Problemati­sch könnte es werden, sollten weitere Ausfälle dazukommen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany