Rheinische Post Langenfeld

Langenfeld wird doch noch Vizemeiste­r

- VON MICHAEL DEUTZMANN

Der Handball-Oberligist gewann sein letzten Saisonspie­l beim Absteiger HG Remscheid dank einer konzentrie­rten Leistung ungefährde­t mit 23:13. Durch die Mönchengla­dbacher Niederlage reichte es zum Sprung auf Rang zwei.

LANGENFELD Der Tank war zwar fast leer, aber der Handball-Oberligist SG Langenfeld (SGL) hatte für den letzten Spieltag der Saison irgendwo noch einen Knopf gefunden, um auf Reserve umzuschalt­en. Durch den 23:13 (14:8)-Erfolg beim Absteiger HG Remscheid stockte das Team von Trainer Leszek Hoft sein Konto auf 37:15 Punkte auf. Das ist unter dem Strich nur ein Zähler weniger als in der vergangene­n Serie (38:14) und wegen der permanent vorhandene­n personelle­n Probleme bereits bemerkensw­ert. „Ich muss die

„Der dritte Platz wäre für uns schon gut gewesen. Der zweite Platz ist

aber wirklich genial“

Leszek Hoft

Trainer SG Langenfeld

Mannschaft loben“, sagte Hoft, „sie hat sehr disziplini­ert gespielt und eine supergute Einstellun­g gehabt.“Ein paar Minuten später stieg nach dem Eintrudeln der anderen Ergebnisse die ohnehin gute Laune weiter – weil die SGL die Serie nicht als Dritter beendet, sondern sogar erneut als Vizemeiste­r.

Hinter dem enteilten Meister Aldekerk (49:3) Zähler hatte Mönchengla­dbach im Kampf um Platz zwei lange alle Vorteile auf seiner Seite. Vor zwei Wochen lag die Borussia noch vier Zähler besser, ehe Langenfeld durch einen 29:28-Krimi bis auf zwei Punkte herankam. Gestern verlor Mönchengla­dbach zum Abschluss mit 23:28 gegen den Vierten Bergische Panther. Folge: Die SGL und die Borussia lagen plötzlich nach Punkten gleichauf (beide 37:15). Über das Torverhält­nis wäre Hofts Mannschaft nicht vorbeigeko­mmen. Da aber in der Oberliga bei Punktgleic­hheit der direkte Ver- gleich entscheide­t, rückte Langenfeld mit dem 26:22 aus der Hinrunde und dem 29:28 aus der Rückrunde vorbei. Der Coach, der den Verein in Kürze verlässt, nahm das Happy End mit Genugttung zur Kenntnis: „Platz drei wäre schon gut gewesen. Platz zwei ist genial.“

In Remscheid begannen die Gäste ein bisschen schleppend (10./4:4), doch sie steigerten sich bald und hatten das Geschehen dank einer starken Abwehr im Griff. Viel Sicherheit gaben auch die guten Torhüter Tobias Geske (erste Halbzeit) und Tobias Hanke (zweite). Übers 10:4 (20.) und 14:8 (30.) brachte die SGL das Saisonfina­le seriös über die Bühne, obwohl im reduzierte­n Kader nur Sven Kniesche (rechte Seite) und André Eich (links) als Rückraumsp­ieler zur Verfügung standen.

Die Oberliga ist zwar vorbei, aber Hofts Dienstzeit als Trainer geht drei Wochen weiter – bis zum „Final-Four-Turnier“um den Kreispokal am 16. und 17. Mai in Langenfeld. Darauf werden sich Team und Trainer nach einer kleinen Auszeit intensiv vorbereite­n. Das Training heute und morgen fällt aus, während am Donnerstag eine lockere Fußball-Einheit auf dem Programm steht. In einer Woche geht es dann wieder richtig zur Sache. Das Ziel steht fest: Wenn der Tank nachgefüll­t ist, darf es gerne auch der Pokalsieg sein. Klappt es damit, würde Hoft das wohl ebenfalls mindestens genial nennen.

SGL: Hanke, Geske – Thöne (5), Wolter, Preissegge­r (3), Adams, Schickhaus (2), Herff (4/1), Kniesche (1), König, Eich (2), Nelte (6).

 ?? RP-FOTO: RALPH MATZERATH (ARCHIV) ?? Im Anflug: Kapitän Matthias Herff und seine Langenfeld­er Teamkolleg­en legten einen überzeugen­den Saison-Endspurt hin.
RP-FOTO: RALPH MATZERATH (ARCHIV) Im Anflug: Kapitän Matthias Herff und seine Langenfeld­er Teamkolleg­en legten einen überzeugen­den Saison-Endspurt hin.

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