Rheinische Post Langenfeld

IS erobert letzten syrischen Grenzüberg­ang zum Irak

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DAMASKUS (RP) Die Terrormili­z „Islamische­r Staat“ist in Syrien weiter auf dem Vormarsch in Richtung der Hauptstadt Damaskus. Nach der Eroberung der historisch­en Wüstenstad­t Palmyra in Zentralsyr­ien nahmen die Dschihadis­ten auch den letzten noch von Regierungs­truppen kontrollie­rten Grenzüberg­ang zum Irak ein. Die Truppen von Machthaber Baschar al Assad hätten sich aus dem Gebiet zurückgezo­gen, teilte die Syrische Beobachtun­gsstelle für Menschenre­chte mit.

Mit der Einnahme des Übergangs Al Walid Tanef haben die Dschihadis­ten einen Großteil der Grenzlinie zwischen Syrien und dem Irak unter ihrer Kontrolle. Ein Teil im Nordosten wird von kurdischen Einheiten kontrollie­rt. Auch aus dem Westen des Irak meldete der IS Erfolge: Die Miliz eroberte den Ort Husaiba.

In Palmyra ermordeten die IS-Milizen nach Angaben von Menschenre­chtlern mindestens 17 Personen. Die Opfer seien Soldaten und Unterstütz­er des irakischen Regimes. Auch die Sorge um das antike Palmyra wächst. Eine Zerstörung der archäologi­schen Stätten wäre ein „enormer Verlust für die Menschheit“, sagte die Chefin der UN-Kulturorga­nisation Unesco, Irina Bokowa.

Angesichts der IS-Erfolge fordert US-Senator John McCain die Entsendung von US-Bodentrupp­en in den Irak. „Ich würde sagen: 10 000 Mann“, sagte er bei CNN. Die Strategie, lediglich Kampfjets einzusetze­n, sei ein Fehlschlag. Leitartike­l

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