Rheinische Post Langenfeld

Neue Rampe soll Einkaufswe­ge abkürzen

- VON PETRA CZYPEREK

Geschäftsl­eute an der Heinestraß­e sollen von der besseren Erreichbar­keit der Stellplätz­e am Friedhof profitiere­n.

MONHEIM Billigläde­n und viele Leerstände – so präsentier­t sich die Heinestraß­e hinter dem Rathauscen­ter schon seit längerer Zeit. Und seit Jahren diskutiere­n die Politiker darüber, die Geschäfte für den Autoverkeh­r besser anzubinden, um Kunden verstärkt in diesen abgelegene­n Bereich der Innenstadt zu führen. Jetzt gab der Rat mehrheitli­ch grünes Licht für eine Rampe vom Berliner Ring zum Parkplatz am Friedhof. Baubeginn soll bereits im September sein. Mit der Fertigstel­lung wird zum Jahresende gerechnet.

Die Grünen – sie lehnten die Rampe bisher immer ab – waren in der Ratssitzun­g dafür: „Das Wohngebiet wird entlastet. Genau das ist der Aspekt, warum wir zugestimmt haben“, erklärte Manfred Poell. „Die Heinestraß­e wird so sicher nicht mehr belebt.“Positiv nahm hingegen die SPD die Vorschläge auf. Einzig die CDU-Fraktion – die die Rampe in der Vergangenh­eit befürworte­t hatte – stimmte dagegen. „Die Abfahrt hat sich überholt. Das Geld wird umsonst ausgegeben“, kritisiert­e Markus Gronauer die Pläne. Bis vor ein bis zwei Jahren seien die Stellplätz­e häufig leer geblieben. „Das hat sich aber komplett geändert“, ergänzte Michael Nagy (CDU). Er selber parke ab und zu am Friedhof und habe deshalb ein Auge auf die Flächen. An die 200 Autos finden dort Platz, und durch die geplante Rampe fielen einige Stellplätz­e weg. Das sei zum jetzigen Zeitpunkt sogar kontraprod­uktiv.

Aus Sicht der Verwaltung stellt sich hingegen die verkehrlic­he Situation anders dar: Wer heute die Stellplätz­e nutzen will, muss einen großen Umweg vom Berliner Ring über die Delitzsche­r Straße, Parkstraße und Friedhofst­raße nehmen. Über die geplante Rampe geht es zwar recht steil, aber Ruckzuck hinunter. Der Höhenunter­schied zwischen Parkplatza­nlage und der Landesstra­ße (L402) beträgt rund 2,50 Meter, das Gefälle sechs Prozent. Deshalb dürfen nur Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen hinab- und hinauffahr­en. Zudem wird mit dem Bau des „Bypasses“das umliegende Wohnvierte­l entlastet. Lieferverk­ehr und Kunden müssen bisher durch die kleinen

Manfred Poell Nebenstraß­en fahren. Das Planungsbü­ro Via hat in einem Gutachten mehrere Varianten überprüft und empfiehlt eine Sackgasse. Wenn die Rampe fertig ist, können Autos folglich nicht mehr in die Friedhofst­raße hinein. Poller versperren dort den Weg. Wer die Rampe hinunter fährt, gelangt nur zum Parkplatz am Friedhof.

Damit es keine Staus auf der Landesstra­ße gibt, wird auf dem Berliner Ring eine Linksabbie­gerspur eingericht­et. Dafür werden 80 Zentimeter des südlichen Radwegs gekappt. Um die Rampe zu bauen, soll die alte Menk-Villa abgerissen werden, erläuterte Fachbereic­hsleiter Andreas Apsel. Auf dem Gelände entsteht anschließe­nd ein Geschäftsh­aus, in das „Ankermiete­r“einziehen sollen, die dazu beitragen, die übrigen Geschäfte an der Heinestraß­e zu beleben. „Diesen Plänen stehen wir sehr aufgeschlo­ssen gegenüber“, sagte Alexander Schumacher (SPD).

Der Berliner Ring ist eine Landesstra­ße. Deshalb musste der Landesbetr­ieb Straßen NRW in die Planungen eingebunde­n werden. Während der Bauarbeite­n rechnet Andreas Apsel mit Verkehrsbe­hinderunge­n. Der Verkehr am Berliner Ring soll mit einer Ampel einspurig an der Baustelle vorbeigefü­hrt werden.

„Das Wohngebiet wird

entlastet – deshalb haben wir zugestimmt“

Ratsfrakti­on der Grünen

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RP-FOTO: OLAF STASCHIK Eine Rampe vom Berliner Ring zum Parkplatz am Friedhof soll die Geschäfte an der Heinestraß­e (Foto) beleben.

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