Rheinische Post Langenfeld

Grüne: Bund benachteil­igt NRW beim Autobahnba­u

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BERLIN (jd) Seit Jahrzehnte­n finden sich immer wieder Beispiele, dass Bundesverk­ehrsminist­er ihrer Heimatregi­on offenbar gerne Neubauten von Autobahnen zuschanzen. Nun wollen die Grünen bei Amtsinhabe­r Alexander Dobrindt und seinem Vorgänger Peter Ramsauer (beide CSU) ähnliches Verhalten zugunsten Bayerns beobachtet haben.

Aus der Antwort des Ministeriu­ms auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion geht hervor, dass bei Bauprojekt­en, die zwischen 2009 und 2014 für den Verkehr freigegebe­n wurden, vor allem Bayern profitiert­e. So wurden dem Papier zufolge im Bundesverk­ehrswegepl­an 2001 Investitio­nen für Bayern von rund 1,7 Mil- liarden Euro vorgesehen, für NRW 1,2 Milliarden. Grünen-Verkehrsex­perte Oliver Krischer kritisiert: „Gemessen an der Einwohnerz­ahl belegt NRW sogar einen der letzten Plätze im Länder-Ranking.“Im Ministeriu­m weist man die Vorwürfe als falsch zurück. Schließlic­h würden die Planungen für die Projekte länger zurückreic­hen als die Amtszeiten der CSU-Minister. Von 1998 bis 2009 war das Haus in SPD-Hand.

NRW-Verkehrsmi­nister Michael Groschek (SPD) forderte unterdesse­n, Sanierungs­vorhaben Vorrang einzuräume­n. „Die verbleiben­den Neubaumitt­el müssen vorrangig da eingesetzt werden, wo die Engpässe am größten sind“, so Groschek.

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