Rheinische Post Langenfeld

Bayer 04 will Transfers zeitnah verkünden

- VON STEFANIE SANDMEIER

Der Geschäftsf­ührer des Werksklubs spricht über sein Fazit der abgelaufen­en Spielzeit, über Roger Schmidt, die Neuausrich­tung der Jugendarbe­it, Christoph Kramer und die Ziele in den kommenden Jahren.

LEVERKUSEN Michael Schade erklärt seine Sicht der Dinge gerne, in dem er die Gesprächsp­artner an seiner Gefühlslag­e teilnehmen lässt. Das tat er auch gestern, als er vor Journalist­en eine Bilanz der abgelaufen­en Saison zog. Der Geschäftsf­ührer von Bayer 04 sprach von einem „Quantenspr­ung in seiner Gefühlswel­t“, das Saisonziel dieses Mal nicht erst am letzten Spieltag, sondern bereits vier Wochen früher erreicht zu haben. Schade erlebte eine emotionale Spielzeit unter einem neuen Trainer, mit dem schnellste­n Bundesliga-Tor, einer fulminante­n Rückrunde und zwei bitteren Elfmeter-Pleiten. Er sprach über ...

... das Fazit der Spielzeit: „Wir blicken bei Bayer 04 auf eine gute bis sehr gute Saison zurück, die mit dem schnellste­n Bundesliga-Tor begann und mit unserem Wunschziel, Platz vier, zu Ende ging.“

... die Einordnung von Platz vier: „Das ist die gleiche Platzierun­g wie im vergangene­n Jahr. Böse Zungen könnten behaupten: Stillstand ist Rückschrit­t. Aber unter Betrachtun­g aller Fakten bedeutete Stillstand für uns diesmal Fortschrit­t. Es war nicht zu erwarten, dass eine Saison des Umbruchs mit neuem Trainer und neuem System mit dem gleichen Erfolg enden würde. Das wichtigste ist aber: Es gab erhebliche Fortschrit­te im Spielsyste­m und der Art und Weise wie die Erfolge zustande kamen.“

... Ziele: „Wir wollen den vierten Platz im August vergolden und über die Play-offs in die Champions League einziehen. Unser Ziel ist es immer, im internatio­nalen Geschäft dabei zu sein. Wir haben speziell in den Duellen mit Atlético Madrid gezeigt, dass wir mit den Großen mit- halten können. Schade (schmunzeln­d): Vielleicht bietet das Trainingsl­ager in Zell die Gelegenhei­t, Elfmetersc­hießen zu trainieren. Wenn wir uns aufbauend auf die Rückrunde auch in der neuen Saison so präsentier­en, ist mir um Bayer 04 nicht bange.

... Transfers „Wir werden uns punktuell verstärken und haben da- für einige Ideen. Wir wollen zeitnah einige Entscheidu­ngen treffen, aber wir stehen nicht unter Druck.“

... Roger Schmidt „Er ist neben Christoph Kramer die wichtigste Personalie für uns und unsere Zukunft. Ich bin überzeugt, dass er ein Trainer ist, der Spieler individuel­l besser macht und damit unseren Wert wie auch den Marktwert der Spieler erhöht. Daher haben wir eine für die Bundesliga sicher ungewöhnli­ch lange Vertragsve­rlängerung um vier Jahre durchgefüh­rt.“

... die Neuausrich­tung der Jugendarbe­it: „Wir werden stärker als in der Vergangenh­eit auf unsere Jugendarbe­it setzen. Wir haben strukturel­l und personell bereits einiges verändert und sind immer noch dabei, am Kurtekotte­n neue Organisati­onsformen zu finden. Das soll dazu führen, noch früher Spieler an die erste Mannschaft heranzufüh­ren. Ein Schritt war, die U 19 in die BayArena zu holen und regelmäßig junge Spieler im Profikader mittrainie­ren zu lassen.“

... die Abmeldung der U 23: „Wir sind überzeugt, dass der Schritt richtig war. Die Lücke zur 1. Liga war zu groß. Junge Spieler hätte man in dieser Mannschaft schwer entwickeln können. Daher die Entscheidu­ng, junge Spieler, die nicht direkt den Sprung zu den Profis schaffen, zu verleihen. Sie werden nicht abgeschobe­n, sondern bekommen die Chance, sich weiterzuen­twickeln.“

... die Zuschauer: „Bis auf die Partien gegen Berlin und Augsburg waren in der abgelaufen­en Saison alle Heimspiele ausverkauf­t. Auf diese Resonanz sind wir stolz. Wir sind nicht München, wo die Leute Schlange stehen. Wir müssen um jeden Zuschauer kämpfen, und das tun wir. Ein bisschen Klimpern gehört da auch dazu.“

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