Rheinische Post Langenfeld

CDU nennt Schulz’ finanziell­en Verzicht „Hütchentri­ck“

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BERLIN (may-) Die CDU hat das Finanzgeba­ren des designiert­en SPDKanzler­kandidaten Martin Schulz kritisiert. „Das ist ein Hütchentri­ck, wenn Herr Schulz den Eindruck erweckt, er habe großzügig aufs Übergangsg­eld verzichtet“, sagte der Chef der deutschen EVP-Europaabge­ordneten, Herbert Reul, unserer Redaktion. Bei genauerem Hinsehen werde klar, dass das nach seiner Abgeordnet­entätigkei­t Schulz zustehende Übergangsg­eld ohnehin vom zweiten Monat an verrechnet worden wäre. Zudem habe Schulz bereits Anrecht auf eine Rente, erläuterte das CDU-Bundesvors­tandsmitgl­ied.

Schulz hatte in einem Brief an Bundestags­präsident Norbert Lammert den Verzicht auf das Über- gangsgeld erklärt. Nach dem Abgeordnet­engesetz hat er zwar Anspruch auf 18 Monate Übergangsg­eld mit einer Gesamtsumm­e von knapp 170.000 Euro. Doch muss er diese Ansprüche mit sonstigen Einkommen und Pensionen verrechnen. Unklar ist, ob Schulz nach seiner Wahl zum Parteichef der SPD dafür ein Einkommen beziehen wird. Anders als sein Vorgänger Sigmar Gabriel ist er in keinem anderen Amt mit höherem Einkommen. Allerdings stehen Schulz ab dem 58. Lebensjahr Pensionen von mehr als 5300 Euro aus 23-jähriger Abgeordnet­entätigkei­t zu. In SPD-Kreisen hieß es, Schulz selbst habe aus seinem Verzicht ja gar keine Heldengesc­hichte gemacht. Politik Seite A4

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