Rentner-Ehepaar aus Hilden stirbt wohl an Kohlenmonoxid-Vergiftung
HILDEN Ein Ehepaar aus Hilden ist am Wochenende tot in seinem Haus aufgefunden worden. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler sind die beiden 72 und 73 Jahre alten Rentner an Kohlenmonoxid erstickt, offenbar war die Gastherme im Keller des Hauses defekt. Eine Freundin hatte sich am Samstagnachmittag auf der Polizeiwache gemeldet: Laut Polizeibericht konnte sie seit Freitag das Paar nicht mehr erreichen und machte sich Sorgen. Als die Polizeibeamten an der Wohnanschrift eintrafen, konnten sie durch ein Fenster des Einfamilienhauses an der Hochdahler Straße schauen und einen im Sessel sitzenden leblosen Mann sowie eine auf dem Boden liegende leblose Katze erkennen.
Die ebenfalls alarmierte Feuerwehr, ausgerüstet mit Atemschutzgeräten, öffnete daraufhin die Hauseingangstür. Bei der weiteren Suche entdeckten die Helfer dann den leblosen Körper der Frau in ihrem Bett im ersten Stock. Der ebenfalls vor Ort anwesende Notarzt konnte nur noch den Tod der beiden Personen feststellen.
In der Wohnung wurde eine erheblich erhöhte Kohlenmonoxidkonzentration festgestellt. Die Feuerwehr, die mit einem Löschzug und zehn Männern im Einsatz war, hat daraufhin die Gastherme abgeschaltet sowie alle Zuleitungen stillgelegt. „Die Anlage ist abgestellt und stellt keine Gefahr mehr dar“, sagte ein Feuerwehrsprecher gestern auf Anfrage, auch der Polizeieinsatzleiter ist sich sicher, dass von dem Gerät keine Gefahr für andere Wohnungen ausgeht: „Die Therme war nur für das Haus vorgesehen und hat keine anderen Haushalte versorgt.“Die Ermittler gehen von einem tragischen Unfall aus, Fremdverschulden oder ein Suizid kommen demnach nicht in Frage.
Die Leichname wurden beschlagnahmt. Ob sie obduziert werden und was nun weiter passiert, dazu wird sich die Staatsanwaltschaft wohl heute äußern. Fest steht, dass das Ehepaar keinen CO-Melder im Haus hatte, der vor dem tödlichen Gas hätte warnen können – ein Umstand, der in sozialen Netzwerken kritisch hinterfragt wird. Jede Wohnung müsse inzwischen einen Rauchmelder haben, heißt es beispielsweise, warum installiere ein Haus mit Gastherme dann keinen CO-Warner? Diese und andere Fragen sind nun Gegenstand der Ermittlungen bei der Kripo: Wer ist verantwortlich für die Therme? Wurde sie regelmäßig gewartet und wenn ja: Trifft das Wartungsunternehmen eine Schuld? Wäre der Defekt zu verhindern gewesen?
Kohlenmonoxid ist farb- und geruchlos. Normale Rauchmelder reagieren darauf nicht. Thermen, die nicht älter sind als 20 Jahre, haben in der Regel einen Sensor, der das Gerät bei erhöhtem CO-Wert abschaltet. Ein CO-Melder ist in jedem Baumarkt erhältlich und kostet um die 30 Euro.
Leichte CO-Vergiftungen machen sich mit Kopfschmerzen bemerkbar, Gasvergiftungen werden aber meist erst durch eine Blutanalyse diagnostiziert.
Die alarmierte Polizei sah durch ein Fenster einen leblosen Mann in
einem Sessel