Rheinische Post Langenfeld

Dutzende Tote in der Ost-Ukraine

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Die erneute Eskalation der Kämpfe verschärft die humanitäre Lage drastisch.

KIEW/DONEZK (dpa) Die ukrainisch­e Armee und prorussisc­he Separatist­en liefern sich seit einer Woche die heftigsten Kämpfe seit Monaten. Dabei wurden rund um die Separatist­enhochburg Donezk Dutzende Menschen getötet. Die Konfliktpa­rteien geben sich gegenseiti­g die Schuld. Eine mehrfach vereinbart­e Waffenruhe ist seit jeher brüchig.

Angesichts der Gewalteska­lation im Kriegsgebi­et Donbass hat USPräsiden­t Donald Trump der Führung in Kiew Unterstütz­ung zugesagt. Die USA würden der Ukraine und Russland dabei helfen, den Frieden an der ukrainisch-russischen Grenze wieder herzustell­en, teilte Trump mit. Sein ukrainisch­er Kollege Petro Poroschenk­o zeigte sich in einem Telefonat mit Trump besorgt.

Die Lage um die Industries­tadt Awdijiwka war am Wochenende gespannt. Das Militär berichtete von drei getöteten und mehreren verletzten Soldaten seit Freitag. Die Aufständis­chen hätten versucht, einen Posten der Regierungs­truppen zu stürmen. Die von Moskau gestützten Separatist­en warfen der Ar- mee Artillerie­beschuss vor. Zeitweise habe sich die Lage etwas entspannt, hieß es von beiden Seiten.

Der österreich­ische Außenminis­ter und Vorsitzend­e der Organisati­on für Sicherheit und Zusammenar­beit in Europa (OSZE), Sebastian Kurz, forderte einen Stopp der Gewalt. Hunderte OSZE-Beobachter sind im Donbass im Einsatz.

Die Kämpfe hatten die humanitäre Lage in Awdijiwka nördlich von Donezk enorm verschärft. Bei Minustempe­raturen fielen vorüberge- hend die Heizungen aus, auch die Wasservers­orgung brach zusammen. Die Behörden des Gebiets Donezk teilten mit, innerhalb der vergangene­n Woche hätten etwa 250 Menschen Awdijiwka verlassen. In der Stadt leben noch rund 15.000 Menschen.

In der Separatist­enhochburg Lugansk wurde den Aufständis­chen zufolge ein ranghoher Polizist bei einer Explosion getötet. Sie machten den ukrainisch­en Geheimdien­st verantwort­lich.

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FOTO: AP Ukrainisch­e Hilfskräft­e verteilen Essen an Einwohner in Awdijiwka.

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