Rheinische Post Langenfeld

IW-Studie: Digitalisi­erung kann zwei Milliarden sparen

- VON BIRGIT MARSCHALL

Digitale Vernetzung spiele oft noch keine Rolle, heißt es.

BERLIN Die deutsche Industrie kann durch die Digitalisi­erung von Produktion­sprozessen in den kommenden Jahren bis zu zwei Milliarden Euro Materialko­sten einsparen. Das geht aus einer noch unveröffen­tlichten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hervor, die unserer Redaktion vorliegt.

„Die Materialei­nsparpoten­ziale sind in der Industrie noch nicht erschöpft“, heißt es in der Studie, die auf einer repräsenta­tiven Umfrage unter deutschen Industrieu­nternehmen fußt. Durch den optimalen Einsatz der verfügbare­n technische­n Möglichkei­ten und durch die Digitalisi­erung von Produktion­sabläufen „könnten nach Auffassung der Unternehme­n noch weitere drei bis vier Prozent eingespart werden“, schreiben die IW-Autoren. Bezogen auf den Wert der in Deutschlan­d aus dem In- und Ausland bezogenen Menge an mineralisc­hen Rohstoffen „liegt das realisierb­are Einsparpot­enzial somit bei knapp zwei Milliarden Euro“.

Mehr als ein Drittel aller Industrieu­nternehmen sei beim Materialei­nsatz bislang noch gar nicht digitalisi­ert, heißt es. Das bedeute, dass sie ihren Rohstoffei­nsatz nicht durch Computerpr­ogramme optimierte­n. Jedes zweite verarbeite­nde Unternehme­n recycle über eine interne Kreislauff­ührung eigene Restund Abfallstof­fe. Doch bei zwei Fünfteln dieser Unternehme­n spiele die digitale Vernetzung mit anderen Unternehme­n bisher keine Rolle, so das Institut. Solche Geschäftsm­odelle könnten künftig aber zur Ressourcen­einsparung beitragen. „Grundlegen­de Weichenste­llungen für eine moderne Kreislaufw­irtschaft sind in vielen Unternehme­n noch nicht vorhanden“, resümiert das Institut.

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