Rheinische Post Langenfeld

Bayer-Klubchef nimmt Schmidt in die Pflicht

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Nach der 0:1-Pleite am Freitagabe­nd beim Hamburger SV droht die Stimmung beim Bundesligi­sten Bayer 04 Leverkusen endgültig zu kippen. Klubchef Michael Schade nimmt Trainer Roger Schmidt und dessen Mannschaft vor dem wegweisend­en Spiel gegen Eintracht Frankfurt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) gleicherma­ßen in die Pflicht: „Es müssen jetzt Ergebnisse kommen, das ist ganz klar. Denn die stimmen überhaupt nicht.“

Noch scheint Schade das Vertrauen in den Coach nicht verloren zu haben. Bei einer erneuten Niederlage – es wäre die dritte in Folge – könnte es jedoch eng für den Fußballleh­rer werden. Zum Auftritt des Werksklubs in Hamburg fand Schade indes klare Worte. Dieser sei „kraft- und mutlos“gewesen, die dargeboten­e Leistung „desolat“. Der Blick müsse jetzt dennoch nach vorne gehen. „Wir müssen aus der Krise herauskomm­en. Ab jetzt ist jedes Spiel entscheide­nd“, sagte der 64-Jährige.

Dass es das Team besser könne, als es die vergangene­n Partien haben vermuten lassen, habe die Werkself in dieser Saison schon unter Beweis gestellt. „In der Champions League haben wir Mannschaft­en wie Monaco und Tottenham geschlagen, die in ihren Ligen ganz oben stehen. Der Kader ist fähig, an guten Tagen jedes Team zu besiegen – aber auch, gegen jedes zu verlie- ren.“Angesichts von derzeit schon neun Punkten Rückstand auf einen Europa-League-Platz droht bei einer weiteren Niederlage das internatio­nale Geschäft in immer weitere Ferne zu rücken. Schade: „Team und Trainer stehen jetzt in der Verantwort­ung.“

Die Leverkusen­er Spieler scheinen sich der brenzligen Lage bewusst. Kevin Kampl, seit 2015 bei Bayer 04, sprach nach der HSV-Pleite von der „schwierigs­ten Situation, seitdem ich hier bin“.

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