Bayer-Klubchef nimmt Schmidt in die Pflicht
LEVERKUSEN Nach der 0:1-Pleite am Freitagabend beim Hamburger SV droht die Stimmung beim Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen endgültig zu kippen. Klubchef Michael Schade nimmt Trainer Roger Schmidt und dessen Mannschaft vor dem wegweisenden Spiel gegen Eintracht Frankfurt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) gleichermaßen in die Pflicht: „Es müssen jetzt Ergebnisse kommen, das ist ganz klar. Denn die stimmen überhaupt nicht.“
Noch scheint Schade das Vertrauen in den Coach nicht verloren zu haben. Bei einer erneuten Niederlage – es wäre die dritte in Folge – könnte es jedoch eng für den Fußballlehrer werden. Zum Auftritt des Werksklubs in Hamburg fand Schade indes klare Worte. Dieser sei „kraft- und mutlos“gewesen, die dargebotene Leistung „desolat“. Der Blick müsse jetzt dennoch nach vorne gehen. „Wir müssen aus der Krise herauskommen. Ab jetzt ist jedes Spiel entscheidend“, sagte der 64-Jährige.
Dass es das Team besser könne, als es die vergangenen Partien haben vermuten lassen, habe die Werkself in dieser Saison schon unter Beweis gestellt. „In der Champions League haben wir Mannschaften wie Monaco und Tottenham geschlagen, die in ihren Ligen ganz oben stehen. Der Kader ist fähig, an guten Tagen jedes Team zu besiegen – aber auch, gegen jedes zu verlie- ren.“Angesichts von derzeit schon neun Punkten Rückstand auf einen Europa-League-Platz droht bei einer weiteren Niederlage das internationale Geschäft in immer weitere Ferne zu rücken. Schade: „Team und Trainer stehen jetzt in der Verantwortung.“
Die Leverkusener Spieler scheinen sich der brenzligen Lage bewusst. Kevin Kampl, seit 2015 bei Bayer 04, sprach nach der HSV-Pleite von der „schwierigsten Situation, seitdem ich hier bin“.