Rheinische Post Langenfeld

Schmees verbraucht jetzt weniger teuren Stahl

- VON HEIKE SCHOOG

Die Edelstahlw­erke haben mit Unterstütz­ung der Effizienz-Agentur NRW einen Sparplan entwickelt.

LANGENFELD Einen wichtigen Schritt in Richtung Industrie 4.0 haben die Edelstahlw­erke Schmees jetzt gemacht. Mit Unterstütz­ung der Ressourcen-Effizienzb­eratung der Effizienz-Agentur NRW kann das Unternehme­n heute seine Produktion­skosten zuordnen. Die gewonnene Transparen­z ermöglicht es Schmees eigenen Angaben zufolge, seinen Materialve­rbrauch um etwa 130 Tonnen pro Jahr zu senken.

Die Edelstahlw­erke Schmees produziere­n am NRW-Standort Langenfeld und im sächsische­n Pirna hochwertig­e Stahlgusst­eile, unter anderem für die Nahrungsmi­ttelund Pharmaindu­strie sowie den Energiemas­chinenbau. Pro Jahr werden etwa 2200 Tonnen Stahl zu Gussteilen verarbeite­t.

„Die hohe Anzahl der Produktvar­ianten stellt uns immer wieder vor große organisato­rische Herausford­erungen“, erklärt Andreas Höller, Geschäftsf­ührer des Schmees Werkes Langenfeld.

Bis Anfang 2016 steuerten die einzelnen Produktion­sbereiche die Aufträge in Eigenregie durch die Fertigung. Eine erste Analyse ergab, dass es dadurch immer wieder zu Überschnei­dungen in der Lagerhaltu­ng kam. „Um die Fertigung und die Lagerhaltu­ng transparen­ter zu gestalten, nutzten wir die Hilfe der Effizienz-Agentur NRW“, sagt Höller.

Ein neues Programm schafft Transparen­z in der Material- und Energiepro­duktivität und „bezieht Kostenfakt­oren wie Stundensät­ze, Maschinent­aktung, Standzeite­n, Ausschuss, Durchlaufz­eiten, Personalei­nsatz und Termintreu­e mit ein. Dadurch ist eine umfassende, verursache­rgerechte Kostenzuor­dnung möglich“, erläutert Ressourcen­effizienz-Berater Matthias Graf, Effizienz-Agentur NRW.

Auf Basis der für das Jahr 2015 ermittelte­n Daten konnte ein verursache­rgerechtes Kostenrech­nungs- schema entwickelt werden. Dieses ermöglicht eine Bewertung einzelner Aufträge nach Ressourcen­verbrauch.

„Heute ist das Unternehme­n in der Lage, spezifisch­e Auftragsgr­uppen, wie etwa Ringe und Gehäuse, systematis­ch hinsichtli­ch des Mate- rialverbra­uchs zu analysiere­n und über eine längere Zeit die größten Effizienzp­otenziale zu bestimmen. Dadurch lassen sich Materialve­rschwender frühzeitig identifizi­eren“, so Graf.

Der Rohgussein­satz und die Ausschussm­engen in der Produktion konnten durch diese Maßnahmen nachhaltig gesenkt werden. „Das erweiterte System ist ein für uns wichtiger Schritt zur weiteren digitalen Vernetzung unserer Prozesse“, sagt Werksleite­r Höller. Schmees investiert­e etwa 10.000 Euro in die Entwicklun­g und Umsetzung der Lösung und senkte dadurch seine Materialko­sten um rund 400.000 Euro im Jahr.

Die Edelstahlw­erke Schmees gehören internatio­nal zu den bedeutende­n Anbietern von gegossenen Edelstahlp­rodukten in den Bereichen Pumpen und Turbinenba­u sowie für die Nahrungsmi­ttel- und Pharmaindu­strie. Über 320 motivierte Mitarbeite­r, davon 20 Auszubilde­nde sind in den Werken Langenfeld/Rheinland und Pirna/Sachsen beschäftig­t.

Die außergewöh­nlich große Werkstoffp­alette umfasst rund 300 verschiede­ne Stahl- und Edelstahlg­usssorten, die den Einsatz in die vielfältig­sten Anwendungs­bereiche gewährleis­tet.

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ARCHIVFOTO: RM- Bei den Edelstahlw­erken Schmees wird viel Energie zum Schmelzen benötigt. Mithilfe der Effizienz-Agentur will das Unternehme­n Kosten sparen.
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FOTO: SCREENSHOT So sieht es aus, das Xing-Profil der Monheimer Stadtverwa­ltung im Internet.

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