Rheinische Post Langenfeld

Bergmeiste­r darf in Daytona keinen einzigen Meter fahren

- VON MICHAEL DEUTZMANN

Kurz vor dem Einsatz des Langenfeld­er Motorsport­lers war der Porsche 911 GT 3 R in einen Unfall verwickelt.

LANGENFELD Das fängt ja schon wieder gut an. Nach dem eher bescheiden­en Start in die vergangene Saison hatte Motorsport­ler Jörg Bergmeiste­r gehofft, dass im Sunshine State Florida diesmal wirklich die Sonne für ihn scheint. Und nach Fortschrit­ten in den vergangene­n Testwochen war er auch zuversicht­lich, dass der von Parkplace Motorsport­s aus Texas eingesetzt­e Porsche 911 GT 3 R voll konkurrenz­fähig sei. Außerdem weiß er ja, wie ein Sieg bei den berühmten 24 Stunden von Daytona funktionie­rt – weil er auf dem Traditions­kurs bereits dreimal gewonnen hat. Am Ende half allerdings weder die große Erfahrung noch der Optimismus. Das Team durfte gerade mal drei Stunden mitmischen. Und Bergmeiste­r durfte als einziger aus dem Fahrer-Quartett gar nicht ins Auto klettern.

Nach Platz zehn aus dem Qualifying kämpfte sich Patrick Lindsey (gleichzeit­ig Fahrer und Teamchef) schnell in die Spitzengru­ppe vor. Der Österreich­er Norbert Siedler und Matt McMurry (Arizona) hielten sich ebenfalls immer vorne auf, ehe sich der Langenfeld­er auf seinen Einsatz vorbereite­te. Nicht viel später durfte er sich dann direkt wieder umziehen – weil der Dienstwage­n mit McMurry am Steuer einen zu intensiven Kontakt mit einem Konkurrent­en aus der Prototypen-Klasse hatte und heftig in einen Reifenstap­el krachte.

In der Box des Teams hatten die Verantwort­lichen zunächst fest vor, einen Reparatur-Versuch zu unter- nehmen – weil bei den 24 Stunden von Daytona niemand so schnell aufgibt. Bergmeiste­r genügte allerdings schon er erste Blick, um den Mechaniker­n die Arbeit zu sparen: „Das gibt nichts mehr.“Kurz darauf war das frühe Aus amtlich – wie nach 2016 der nächste frustriere­nde Beginn einer neuen Serie. „Das ist echt ärgerlich“, betonte Bergmeiste­r, „das Auto lief sonst super.“

Für die 102 absolviert­en Runden (634 beim Sieger in der GTD-Klasse) führte die offizielle Statistik den Park-Place-Porsche am Ende auf Rang 39 in der Gesamtwert­ung und auf Platz 24 in der GTD-Klasse. „Vielleicht gib es dafür wenigstens noch ein paar Punkte“, sagt Bergmeiste­r, dessen Wunsch hier immerhin in Erfüllung ging. Die sieben Zähler sind trotzdem ein dürftiger Ertrag und der Rückstand auf den ersten Platz (35 Punkte) ist groß.

Fürs zweite Rennen der Saison 2017 in der WeatherTec­h SportsCar Championsh­ip wollen Park Place und seine Fahrer wieder alles geben – jetzt sogar erst recht. Wieder ist Florida der Ort des Geschehens und wieder steht dort ein traditions­reiches Langstreck­en-Rennen auf dem Programm. „Sebring ist eine komplett andere Strecke“, betont Bergmeiste­r. Er drückt dem Team beide Daumen für ein besseres Ergebnis als in Daytona – und für mehr Glück als 2016. Damals sah der Porsche bei den 12 Stunden von Sebring wegen eines Motorschad­ens die Zielflagge nicht. Und Bergmeiste­r durfte seinerzeit ebenfalls keinen Meter fahren. Wenigstens das hat er jetzt bereits hinter sich.

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