Hagen ist zu stark für geschwächte Handballer
Der Drittligist SG Langenfeld verlor beim Zweiten nach einer schwachen ersten und einer ordentlichen zweiten Halbzeit mit 24:35.
LANGENFELD Die Aufgabe war unlösbar und selbst in der besten möglichen Besetzung hätte der Handball-Drittligist SG Langenfeld (SGL) in der Partie beim Tabellenzweiten VfL Eintracht Hagen wohl nicht viel mehr ausrichten können. Deshalb konnte er irgendwie auch zur Tagesordnung übergehen – obwohl das 24:35 (8:17) nach der Pleite zum Saison-Auftakt beim Leichlinger TV (28:39) mit die höchste Niederlage brachte. Selbst Eintracht-Trainer Niels Pfannenschmidt fand nachher einige tröstende Worte für die SGL: „Kompliment an Langenfeld. Trotz vieler verletzter Spieler hat es die
„Trotz vieler verletzter Spieler hat es Langenfeld gut gemacht. Sie ha
ben sich gut verkauft“
Niels Pfannenschmidt Mannschaft gut gemacht. Sie haben sich gut verkauft.“Damit dürfte er in erster Linie die zweite Hälfte gemeint haben, weil den Langenfeldern nach dem ersten Durchgang noch ein Debakel drohte.
Aus dem Stamm-Kader fehlten die Rechtsaußen Max Adams (verletzt) und Alexander Klimke (krank) sowie der zweite Spielmacher André Boelken (USA-Urlaub). Nach knapp 20 Minuten verabschiedete sich Dustin Thöne aufgrund von Knieproblemen komplett aus der Partie. „Es wäre sinnlos gewesen, da ein zu großes Risiko einzugehen“, fand SGL-Trainer Dennis Werkmeister, „wir brauchen Dustin in den kommenden Wochen noch.“
Das übliche Personal war dann derart ausgedünnt, dass hin und wieder bislang völlig unbekannte Besetzungen auf dem Feld standen. So probierte es die SGL mit dem aus der Zweiten (Verbandsliga) aufgerückten Julian Schulz auf Linksaußen, mit dem sonstigen Linksaußen Vinzenz Preissegger auf der halblinken Position, André Eich in der Mitte, Henrik Heider auf halbrechts, dem gewöhnlich ebenfalls als Linksaußen aktiven Philipp Wolter als Rechtsaußen und dem wie Schulz aus der zweiten Mannschaft ausgeliehenen Kreisläufer Philipp Ißling.
Mit dem Auftritt vor dem Seitenwechsel konnte Trainer Werkmeis- ter allerdings trotz aller Schwierigkeiten wenig anfangen und Langenfeld hielt nur am Anfang leidlich mit – 3:4 (12.), 4:6 (13.). Beim Stande von 4:9 (18.) nahm die SGL ihre erste Auszeit und beim Stande von 7:14 (27.) die zweite. Was den Coach massiv störte: „Wir hätten wenigstens zurücklaufen können. Ich habe der Mannschaft gesagt, dass es so nicht geht.“Weil Hagen mit viel mehr Wucht und Durchschlagskraft unterwegs war, stand der Favorit bereits zur Halbzeit als Sieger fest.
Die SGL bemühte sich anschließend, den zu erwartenden Schaden in Grenzen zu halten – was gelang, zumal die Hausherren viel wechselten. Ab dem 12:22 (40.) pendelte sich der Rückstand der Gäste dann bei der Zehn-Tore-Marke ein, „Wie wir in der zweiten Hälfte gespielt haben, war in Ordnung“, meinte Werkmeister, dessen Team nun am Samstag (17.30 Uhr) gegen den Ersten Neusser HV vor der nächsten extrem hohen Hürde steht.
In der Abstiegszone hat sich die Lage für die SGL acht Runden vor dem Ende der Saison weiter zuge-
Da wurden bei der Ehrung noch einmal Erinnerungen wach an das großartige Jahr 2016, das in der Langenfelder Handball-Geschichte einmalig bleiben wird. Wer anders als die Handballer der SG Langenfeld (SGL) hätte denn auch die Mannschaft das Jahres in der Stadt werden sollen? Der Triumph im Deutschen Amateurpokal und der Aufstieg in die 3. Liga sorgten für ein paar traumhafte Gänsehaut-Erlebnisse – unvergesslich für jene, die dabei waren. Anschließend stellte sich Langenfeld der riesigen Herausforderung und riskierte den Wettstreit mit denjenigen Vereinen, die sowohl über eine ganz andere interne Struktur als auch über höhere finanzielle Mittel spitzt. Der TSV GWD Minden II (Zehnter/18:26 Punkte) scheint nach dem 35:28-Erfolg beim Vierten Leichlingen halbwegs gerettet zu sein und auch der TV Korschenbroich (Elfter/17:27) ist nach dem 27:26 bei der SG Schalksmühle-Halver auf einem guten Weg. Der Letzte SG Ratingen (5:39 Punkte) wird den Abstieg in die Nordrheinliga nicht mehr verhindern können. Davor sind der Vorletzte Langenfeld (11:33) und der Drittletzte Volmetal (12:32) akut gefährdet. Für die SGL ist der rettende Rang 13 jetzt vier Punkte weit weg. Die Ahlener SG (14) und der VfL Gummersbach II (15) bilden das Duo, das bei jeweils 15:29 Zählern noch in Reichweite liegt. Kurzformel: Für den Klassenerhalt muss der Aufsteiger Langenfeld mindestens Volmetal sowie eines der direkt davor angesiedelten Teams überholen. Das wird ein Herkules-Aufgabe – doch die ist (noch) nicht völlig unlösbar.
SGL: Joest, Geske – Thöne, Schulz, Heider (5), Wolter (2), Preissegger (3), Herff (1), Eich (6/1), Menzlaff (5), Hambrock, Nelte (2), Ißling.
Trainer VfL Eintracht Hagen
Über Träume und Besonderes
verfügen. Vor dem letzten Viertel der Saison deutet sich nun mehr und mehr an, dass die SGL das Abenteuer 3. Liga sportlich vielleicht doch nicht bestehen kann. Vier Punkte Rückstand sind viel – aber natürlich noch aufzuholen. Damit das gelingt, muss bei der SGL allerdings nicht nur sehr viel passen, sondern alles – und sogar ein bisschen mehr.
Wesentlich entspannter ist die Lage im Kampf um den Klassenerhalt für den Fußball-Oberligisten SF Baumberg (SFB), der sich vor der Fortsetzung der Meisterschaft seiner Sache gar nicht so sicher war. Mit dem 3:1 über den SC Düsseldorf-West beseitigte die Mannschaft von Trainer Salah El Halimi aber einige Zweifel und Baumberg kann sich nun auf das Duell unter Nachbarn am nächsten Sonntag (15 Uhr, Hoffeldstraße) beim VfB Hilden freuen. Die Partie wird etwas Besonderes – gerade für SFB-Coach El Halimi, der mit seiner Familie in Hilden lebt und dort viele Freunde hat.
Etwas Besonderes war der erste Pflichtspiel-Auftritt im neuen Jahr für den Fußball-Landesligisten FC Monheim (FCM), der aus dem 0:3-Rückstand im Heimspiel gegen den SC Union Nettetal noch einen 5:3-Sieg machte – mit dem nach einer halben Stunde wohl niemand mehr gerechnet hätte. Gemeinsam mit dem Ersten DSC 99 Düsseldorf (45 Punkte), dem Zweiten FSV Vowinkel (42), dem Dritten SC Velbert und dem Fünften TSV Meerbusch II (38) bilden die auf Rang vier liegenden Monheimer (41) jenen Kreis von fünf Mannschaften, die den Meister unter sich ausmachen. Als Landesliga-Aufsteiger mitzumischen, kann nur beflügelnd wirken. Die zweite Halbzeit gegen Nettetal hat gezeigt, dass mit dem FCM zu rechnen ist.
Michael Deutzmann