Rheinische Post Langenfeld

FDP-Chef umwirbt Studenten in Monheim

- VON MARTIN MÖNIKES

In der Akademie im Rheinpark vergleicht Christian Lindner die soziale Gießkanne mit Kamelle im Rinnstein.

MONHEIM Der FDP-Vorsitzend­e Christian Lindner hat sich am Samstag bei seinem Wahlkampfb­esuch im Studienzen­trum Monheim als Publikumsm­agnet erwiesen. Mehr als 200 Gäste – darunter viele Studenten – hörten dem 38-jährigen Politiker im Rheinpark zu.

Eingeladen hatten den Freidemokr­aten die Geschäftsf­ührer der Akademie für Unternehme­nsmanageme­nt (AFUM), Hubert Schäfer und Silke Mittrach. In gewohnt pointierte­r Form verglich Lindner einleitend die Folgen übertriebe­ner staatliche­r Fürsorge mit seinen Erfahrunge­n beim Aachener Karneval, wo „der Rheinlände­r mit Bergischen Wurzeln“auf einem Prunkwagen mitfuhr: „Das gezielte Werfen weniger Kamelle an einzelne Empfänger missfiel den Zuschauern, die vielmehr begeistert waren, als ich mit vollen Händen die Kartons leerte, obwohl das meiste auf die Straße fiel.“

Lindner erinnerte an die Erhard’sche Grundregel der sozialen Marktwirts­chaft: Alles, was verteilt wird, muss zunächst erwirtscha­ftet werden – „erst recht in Zeiten, in denen gewohnte Sicherheit­en verloren gehen“. Der FDP-Chef will nicht nur die NRW-Landtagswa­hl am 14. Mai erfolgreic­h bestreiten, sondern seine Partei am 24. September auch zurück in den Bundestag führen. Dabei stellte er sich besonders gegen die Thesen, die SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz vertritt. Dieser kritisiert ungleiche Vermö- gensvertei­lung und zu hohe Managergeh­älter und plädiert für eine Verlängeru­ng des Arbeitslos­engelds. Lindner hingegen präsentier­t sich als Anwalt von mittelstän­dischen Betrieben und Familienko­nzernen, attackiert vielmehr Unternehme­n wie „Starbucks“oder „Amazon“, die „unsere Infrastruk­tur nutzen, ohne Steuern zu zahlen“. Wenn man „klassenkäm­pferisch umverteile­n“wolle, dann solle man die in Deutschlan­d im europa- weiten Vergleich niedrige Immobilien-Eigentumsq­uote angehen, die bei den unter 45-jährigen sogar weiter sinkt, sagte der FDP-Chef in Monheim. „Wohneigent­um ist langfristi­g das beste Mittel gegen Altersarmu­t“. Der Überschuss im Bundeshaus­halt könne dafür verwandt werden – „Eigenheim-Förderung statt Soli“. Stattdesse­n habe die SPD-geführte NRW-Koalition die Grunderwer­bssteuer im Land auf 6,5 Prozent angehoben – Rekord in Deutschlan­d.

Die Schulz-Idee, die Managergeh­älter in allen Firmen zu regulieren, hält Lindner für den Versuch, von den von SPD-Mitglieder­n zu verantwort­enden Ruhegehält­ern und Abfindunge­n bei VW abzulenken. Besser als moralische Abwägungen des Staates einzuforde­rn sei es, die Rechte der Eigentümer/Aktionäre zu stärken“. Abschließe­nd appelliert­e der FDP-Chef besonders an die Studenten, ihr Wahlrecht zu nutzen: „Denken Sie an all die jungen Menschen in London, die weinend den Brexit beklagten, aber am Vortag nicht wählen waren“.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Michael Schneider und seine Kollegen vom Langenfeld­er Betriebsho­f bringen unter anderem die Beete an der Hauptstraß­e in Schuss.
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