Rheinische Post Langenfeld

Ein Last-Minute-Treffer erlöst Baumberg

- VON BIRGIT SICKER RP-FOTO: OLAF STASCHIK

Der Fußball-Oberligist hatte im Derby beim VfB Hilden nach der 2:1-Führung den dritten Treffer vor Augen, geriet dann aber mit 2:3 in Rückstand. Nach dem 3:3-Ausgleich durch Roberto Guirino pfiff der Unparteiis­che gar nicht mehr an.

MONHEIM In der ersten Halbzeit sahen die Zuschauer noch eine durchwachs­ene Oberliga-Begegnung. Das lag vor allem an den Hildenern, die auf dem Kunstrasen­platz am Kalstert zunächst spielerisc­h nicht zu überzeugen wussten und sich folgericht­ig mit 0:1 im Rückstand sahen. Erst nach dem Seitenwech­sel bekamen die Fans ein abwechslun­gsreiches Derby geboten, das letztlich mt einem 3:3 (1:0) endete. Der Zähler hilft beiden Mannschaft­en weiter – sowohl dem VfB als auch den Sportfreun­den Baumberg

„Wir wollten gewinnen. Dass wir das 3:3 noch er

zielt haben, zeigt die Moral der Mannschaft“

Salah El Halimi

Trainer SF Baumberg

(SFB). „Noch ein Punkt gegen den Abstieg“, betonte Michael Kulm. Der Hildener Teammanage­r versuchte, nach einer turbulente­n Schlusspha­se das Positive zu unterstrei­chen. Auf der anderen Seite haderte Salah El Halimi noch mit dem Ausgang der Partie.

„Es war schon ärgerlich, dass es überhaupt so weit gekommen ist“, sagte der Baumberger Trainer. Er meinte damit den Umstand, dass der VfB zweimal einen Rückstand aufholte und dann sogar in Führung ging. „Wir wollten gewinnen, sind deshalb mehr Risiko gegangen“, stellte El Halimi fest. Und dann hatte er doch ein Lob für sein Team: „Dass wir das 3:3 erzielt haben, zeigt die Moral der Mannschaft.“

Bis dahin war es allerdings ein langer Weg. Denn zunächst offenbarte­n beide Mannschaft­en eine Menge Respekt vor dem Gegner. Zugleich mussten sich die Hildener nach der kurzfristi­gen Sperrung der Anlage an der Hoffeldstr­aße mit dem ungewohnte­n Kunstrasen am Frans-Hals-Weg anfreunden – ein Heimvortei­l sieht eben anders aus. Nicht nur deshalb setzten die Baumberger die ersten Akzente, obwohl der VfB versuchte, mit einer Manndeckun­g Robert Hömig aus dem Spiel zu nehmen – eine Spezialauf­gabe für Fabian zur Linden.

Dafür kamen dann andere Sportfreun­de zum Zug – wie zum Beispiel Louis Klotz, der von der rechten Seite das Leder auf Tim Knetsch gab. Der 24-Jährige versetzte Bastian Sube und schob die Kugel am VfBKeeper vorbei zur Baumberger 1:0Führung ins Netz – der Rettungsve­rsuch von Manuel Schulz kam zu spät (30.). Kurz vor der Pause verpasste Schulz den Ausgleich, als sein Kopfball nach der Ecke von Denis Ivosevic über den Querbalken strich (42.).

Nach dem Wieder-Anpfiff präsentier­ten sich die Hildener wesentlich aggressive­r. Und dann schlug das bewährte Sturmduo zu. Pascal Weber passte in die rechte Strafraumh­älfte zu Jannik Weber, der Daniel Schwabke keine Abwehrchan­ce ließ und zum 1:1 (51.) egalisiert­e. Fortan entwickelt­e sich eine kampfbeton­te Begegnung, in der Schiedsric­hter Benjamin Keck (OSV Meerbusch) mehrmals die Gelbe Karte zog.

Chancen gab es auf beiden Seiten. So zirkelte Robin Hömig einen Freistoß vors Hildener Tor, aber der Kopfball von Kosi Saka landete nur an der Latte (62.). Wenig später stellte der Baumberger Innenverte­idiger seine Sprungstär­ke aber erneut unter Beweis. Roberto Guirino traf von der linken Seite den rechten Pfosten, den Nachschuss von Knetsch lenkte die Abwehr zur Ecke. Knetsch schlug den Ball vors VfB-Gehäuse – und diesmal köpfte Saka zur erneuten SFB-Führung ein – 2:1 (67.).

Zehn Minuten später verwertete auf der anderen Seite Pascal Weber einen Steilpass von Stefan Schaumburg zum 2:2. Und dann war der Hildener Jubel groß, als Pascal Weber plötzlich allein auf weiter Flur war und zum 3:2 (85.) vollendete. Die Gastgeber wähnten sich nun auf der Siegerstra­ße, doch die Sportfreun­de, die weiter unermüdlic­h ackerten, schlugen zurück. Ein Freistoß von Hömig leitete in der Nachspielz­eit den Ausgleich ein. Zweimal wehrte Sube einen SFB-Schuss ab, ehe Roberto Guirino zum 3:3 traf. Und Sekunden später pfiff Schiedsric­hter Keck die Partie ab.

 ??  ?? Keine Abwehrchan­ce: Tim Knetsch überwindet Hildens Torhüter Bastian Sube zum 1:0 für Baumberg.
Keine Abwehrchan­ce: Tim Knetsch überwindet Hildens Torhüter Bastian Sube zum 1:0 für Baumberg.

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