Tipps für einen gut organisierten Studienbeginn
BERLIN/DRESDEN (dpa) Der Start des Sommersemesters steht bevor – und Erstsemester gestalten das erste Mal ihren Stundenplan. „Mehr als 25 Wochenstunden sollten es an Vorlesungen, Seminaren und Tutorien nicht sein“, gibt Georg Schlanzke vom Deutschen Studentenwerk einen Richtwert. Mit Vor- und Nachbereitung kämen Studenten dann locker auf eine 40-Stunden-Woche. Alles, was darüber hinausgeht, sei unrealistisch.
Früher dachte ich, Spitznamen wären was für kleine Kinder. Manchmal süß, aber ganz oft auch gemein. Und ich dachte, nach der Schule hört es damit auf. Stimmt aber nicht: An der Uni geht es erst richtig los.
Das hat rein praktische Gründe: Während der Hausarbeitszeit, also jetzt, sitzen wir alle von morgens bis abends in der Bibliothek. Irgendwann pendelt es sich so ein, dass dieselben Leute zu den gleichen Zeiten an den exakt selben Plätzen sitzen. Die studentische Hackordnung besagt, dass die Erstsemester im großen Lesesaal sitzen müssen, wo ständig Trubel ist. Wir „Großen“dürfen in den ruhigen Bereich an der Fensterfront. Obwohl sich auf diesem Wege also alle irgendwie kennen und enorm viel Zeit miteinander unter einem Dach verbringen, kommen wir selten bis nie ins Gespräch. Wie denn auch, in der Bibliothek herrscht ja Redeverbot.
An vielen Hochschulen bekommen Erstsemester einen Musterstundenplan. „Wenn es sowas gibt, ist das die beste Orientierung überhaupt“, ergänzt Kira Marschner. Sie ist Studienberaterin an der Technischen Universität Dresden. Wie viele Wochenstunden man im ersten Semester hat, hänge auch vom Fach ab. Auf eins sollten sich Erstsemester aber in jedem Fall einstellen: „Ein Studium ist in der Regel wie ein Vollzeitjob.“ Kennt man die Namen nicht, ist es aber schwer, mit seinen Freunden in den Pausen beim Kaffee über die Leidensgenossen oben im Lesesaal zu lästern, oder – netter gesagt – Beobachtungen auszutauschen. Deshalb müssen Namen her. Und die entwickeln sich, indem wir bestimmte Leute immer erst auf dieselbe Weise umschreiben: Die, die immer so schnell geht. Der, der alle 20 Minuten aufs Klo muss. Die, die so extrem böse guckt, wenn sie denkt. Der, der immer so laut auftritt. So wurde aus diesen vier Menschen schnell in zugegeben wenig kreativer Manier die Rennmaus, die Blase, die Hexe und der Herr General. Problem gelöst, das sind Namen, mit denen wir arbeiten können. Es besteht keine Notwendigkeit mehr, einander kennenzulernen. Höchstens noch, um rauszukriegen, wie die anderen einen nennen.
Häufig sei es so, dass der Studienstart etwas chaotisch abläuft, sagt Marschner. „Neue Stadt, neues Umfeld und häufig auch eine neue Freiheit: Viele müssen erst lernen, für sich und ihr Studium Verantwortung zu übernehmen“, erklärt sie. Wenn es nicht gleich auf Anhieb wie am Schnürchen läuft, sollten Erstsemester sich nicht verrückt machen. Ein Stück weit sei das normal. Wichtig sei, auf jeden Fall bei der Einführungswoche mitzumachen. Das er- leichtere den Start. Dort sind häufig auch erfahrene Studenten dabei, die Tipps bei der Gestaltung des Stundenplans geben können.
Mit einem Nebenjob sind Erstsemester, wenn sie es sich irgendwie leisten können, am besten zurückhaltend, ergänzt Schlanzke. Im Idealfall wartet man erst einmal ab, wie hoch die Belastung im Studium ist und sucht sich dann einen Nebenjob. Und noch eins ist wichtig: Wer merkt, dass er sich viel zu viel vorge- nommen hat und ins Straucheln kommt, sollte möglichst rasch mit der Fachschaft oder Studienberatung Kontakt aufnehmen, erklärt Marschner. Je früher man sich Hilfe sucht, desto einfacher ist es in der Regel, die Probleme zu beheben. Info Weitere Tipps zum ersten Stundenplans im Studium gibt es im Netz unter www.unicum.de/de/studium-a-z/ uni-orga/stundenplan-erstellen-fueranfaenger
Spitznamen sind praktisch