Nachts wird die Bücherei zur Zauberschule
Dabei haben sich 16 Kinder als geschickte Zauberlehrlinge von Klaus Lüpertz bewährt.
LANGENFELD Klaus Lüpertz ist ein ganz besonderer Zauberer. Er gehört zu den Lehrern von Hogwarts, der berühmten Schule für Zauberei und Hexerei, auf der schon Harry Potter die magische Kunst erlernte. Und genau in diese Schule verwandelte sich die Stadtbücherei Langenfeld zur Nacht der Bibliotheken. Die anfängliche Skepsis seiner kleinen Zuschauer (O-Ton: „Du siehst gar nicht aus, wie ein Zauberer!“) hatte Lüpertz schnell zerstreut. Er zeigte, dass man auch in MittelalterKleidung die Zauberkunst beherrschen kann. Er erstaunte nicht nur mit seinen ungewöhnlichen Fähigkeiten, er testete die 16 Jungen und Mädchen, die sein Publikum waren, auf ein „reines Herz“. Und er verlieh Lilli und Jule, nachdem er die Festigkeit ihrer Freundschaft getestet hat, einen echten Zauberring.
Daniela Esser und Luci Omrcen, beide Angestellte der Bücherei, hatten sich das Spektakel für die kleinen Besucher ausgedacht. Der Aufzug wurde in den Hogwarts-Express umfunktioniert, mit dem es in den Keller der Zauberschule ging. Zur Stärkung warteten grellgrüne und pinkfarbene Zaubertränke auf die Gäste und Teller voller bunter und gesunder Häppchen. Bibliotheks- leiterin Martina Seuser war an diesem langen Abend, der bis 23 Uhr ging, in die Rolle der strengen Hogwarts-Schulleiterin Dolores Umbridge geschlüpft, die darauf achte- te, dass die Fragen, die die Kinder an acht Stationen zu ihrer Lieblingslektüre von Joanne K. Rowling richtig beantwortet wurden. Luca (11), die die Hogwarts-Nacht zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte, war ganz aufgeregt. Femke schwärmte: „Ich liebe Harry Potter und bin gleich gekommen.“
Sie hat ihren Bruder mitgebracht, der natürlich auch Potter-Fan ist. Auch Ira und Christine sind „Riesenfans“der spannenden Bücher und waren vor allem wegen der Zaubervorführung gekommen. Die Fragen zu den Büchern wurden übrigens im Team beantwortet. Und wer nicht mehr alles im Kopf hatte, konnte vor Ort auch eben schnell ins Buch schauen.
Mehrere Monate lang hätten ihre beiden Mitarbeiterinnen an der Vorbereitung des Abends gearbeitet, sagte Seuser begeistert vom Ergebnis. Die „Nacht der Bibliotheken“findet alle zwei Jahre statt und stellt die Bibliothek als Ort zum Treffen, Träumen, Lernen für Alt und Jung in den Mittelpunkt. Auch die Bücherei an St. Martin in Richrath hatte eingeladen.