Rheinische Post Langenfeld

Politiker stellen sich den Schülerfra­gen

- VON SANDRA GRÜNWALD

Die Bettine-von-Arnim-Gesamtschu­le, die sich auch am RP-Projekt „Deine Stimme zählt“beteiligt, lud Politiker ein.

LANGENFELD Im Hinblick auf die Landtagswa­hl in Nordrhein-Westfalen hatte die Bettine-von-ArnimGesam­tschule die Idee, Politiker aller Parteien zu einer Podiumsdis­kussion einzuladen. Bisher hatten nur einzelne Politiker die Schule besucht. „Für ein Interview“, sagt Lehrer Daniel Schulze. Doch dieses Mal sollten sich die Politiker der unterschie­dlichen Parteien den Schülerfra­gen stellen, um die Unterschie­de feststelle­n zu können. Hierzu waren der SPD-Landtagsab­geordnete Jens

Daniel Schulze Geyer, die Geschäftsf­ührerin der CDU-Fraktion Hilden Claudia Schlottman­n, die Landtagsab­geordnete vom Bündnis 90/Die Grünen Verena Schäffer, der Vorsitzend­e der FDP Langenfeld Moritz Körner und der Spitzenkan­didat der Linken Christian Leye am Freitagmor­gen in die Schule gekommen. „Wir hatten auch die AfD eingeladen“, sagt Daniel Schulze. Doch hatte sich von dieser Partei kein Politiker bereiterkl­ärt, den Schülern Rede und Antwort zu stehen.

Natürlich ging es bei den von den Sozialwiss­enschaftsk­ursen aus der Q1 und Q2 entwickelt­en Fragen vor allem um Bildung. So wurde als erstes auch der Vertreter der Linken angesproch­en, die sich dafür einsetzt, von G8 auf G9 zurückzuke­hren. „Als Linke lehnen wir G8 ab“, sagte Christian Leye, „es bedeutet für viele Jugendlich­e Stress, nur um schneller auf dem Arbeitsmar­kt verfügbar zu sein.“Auch Moritz Körner gab zu, dass es Probleme bei der Umsetzung gibt, wies aber darauf hin, dass viele Schüler das gewonnene Jahr für ein Auslandsja­hr oder ein „Freiwillig­es Soziales Jahr“nutzen würden. Er plädierte für die Freiheit der Wahl. Dass die Gymnasien künftig G8 und G9 zweigleisi­g anbieten, möchte auch Verena Schäffer umgesetzt wissen, genau wie Jens Geyer und auch Claudia Schlottman­n hielt es für wichtig, „dass sich Eltern und Kinder zusammense­tzen, um zu entscheide­n.“Da NRW das Stauland Nummer 1 ist, wollten die Schüler wissen, wie die Parteien hier Abhilfe schaffen wollen. Bezüglich des Ausbaus des öffentlich­en Personenna­hverkehrs waren sich alle einig. Während die Grünen jedoch den Bau zusätzlich­er Straßen ablehnen, plädiert die FDP für den Ausbau des Straßennet- zes. Claudia Schlottman­n schlug den Ausbau der E-Autos vor. Bei der Höhe des Mindestloh­ns waren sich die Politiker nicht einig. Forderten Geyer und Leye eine deutliche Anhebung auf mindestens 11,50 Euro, widersprac­h hier Moritz Körner. Aus den Reihen der Schüler kam dann die Frage nach einer Überarbeit­ung der Lehrpläne. Hier befürworte­ten alle Politiker eine Anpassung. „Schule ist im Wandel und die Lehrpläne müssen angepasst werden“, meinte Jens Geyer. Bei der Frage nach der Gleichstel­lung der „Homo-Ehe“und der Öffnung des Adoptionsg­esetzes für gleichgesc­hlechtlich­e Paare waren sich beinahe alle einig. Nur Schlottman­n vertrat hier den Standpunkt, dass Kinder weibliche und männliche Bezugspers­onen brauchen. So konnten die Schüler sich ein Bild von den Positionen der einzelnen Parteien machen. „Und vor der Bundestags­wahl“, meinte Daniel Schulze, „wollen wir das noch einmal machen.“

„Und vor der Bundestags­wahl wollen wir das noch einmal machen“

Lehrer Bettine-von-Arnim-Gesamtschu­le

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