ANALYSE Wird
in Moscheen zum „Heiligen Krieg“, zum Dschihad, aufgerufen? Ja, das ist Fakt. Ist das die Regel? Nein, ist es nicht. Dennoch sollte sich die Politik intensiver mit dem muslimischen Leben in Deutschland beschäftigen.
sche Predigten sind hierzulande demnach keine Seltenheit.
Schreiber beschreibt etwa eine Predigt in der Berliner Sehitlik-Moschee nach dem türkischen Putschversuch. Dort betete der Imam: „Schenke unserer Nation, die in ihrer gesamten Geschichte gegen jegliche Angriffe heldenhaft Widerstand leistete, angesichts dieser Mordanschläge Standhaftigkeit, Geduld, Nüchternheit und Willensstärke, mein Gott! Gib denjenigen, die es auf das Wohl, den Frieden und die Brüderlichkeit unserer Nation abgesehen und diesen eine Falle gestellt haben, keine Gelegenheit, mein Gott!“Im Anschluss sei es, ohne sie namentlich zu nennen, um die Gülen-Bewegung gegangen, erinnert sich Schreiber.
Es ist kein abwegiges Gedankenspiel: Wenn regelmäßig Geld fließt, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass damit auch Anforderungen verbunden werden. Eine leichte Distanz zur Demokratie ist dann noch das geringste Übel. Der Verfassungsschutz würde in solch einem Fall keine Beobachtung veranlassen. Hochproblematisch wird es aber, wenn Moscheen oder ihr Umfeld Zuschüsse für den „Heiligen Krieg“erhalten – wie es etwa bei vielen salafistischen Gemeinden der Fall ist. Und es geht auch umgekehrt: Der im Februar verbotene Verein „Fussilet 33“soll eine syrische Terrorgruppe finanziell unterstützt haben. Der Weihnachtsmarkt-Attentäter Anis Amri besuchte die Moschee des Vereins in Berlin-Moabit regelmäßig.
Doch wie den Einfluss stoppen? Immer wieder gibt es den Ruf, die Islamverbände als Körperschaften des öffentlichen Rechts anzuerkennen, so dass die Verbände die Möglichkeit haben, sich selbst zu finanzieren. Nach dem Willen der CSU sollten die Predigten zudem nur noch auf Deutsch gehalten werden, damit sie hierzulande jeder verstehen kann – wie auch bei den Kirchen. Beides ist erstrebenswert, aber nicht einfach zu bewerkstelligen. In jedem Fall muss sich die Politik mehr dafür interessieren, was in Deutschlands Moscheen geschieht. Schließlich gehört der Islam zu uns.