Rheinische Post Langenfeld

Dobrindt will Digital-Ministeriu­m

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Die Bundesregi­erung zieht Bilanz bei ihren Digitalisi­erungs-Bemühungen.

BERLIN (dpa/rtr) Industrie 4.0, Breitbanda­usbau oder IT-Sicherheit: Die Bundesregi­erung hat mit Blick auf ihre Digitale Agenda eine positive Bilanz gezogen. Bei der Digitalisi­erung des Standorts Deutschlan­d seien wichtige Fortschrit­te erreicht worden, sagte Wirtschaft­sministeri­n Brigitte Zypries (SPD). Denn: „Wer die Digitalisi­erung nicht ernst nimmt, wird künftig nicht mehr am Markt sein.“Zu den Fortschrit­ten gehörten die Unterstütz­ung des Mittelstan­ds im digitalen Wandel, die bessere Förderung von Startups oder – auf europäisch­er Ebene – die Regelungen zu Netzneutra­lität und die Abschaffun­g der Roaminggeb­ühren.

Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU) hob das 2015 in Kraft getretene IT-Sicherheit­sgesetz hervor, das Mindeststa­ndards für die Betreiber kritischer Infrastruk­turen vorsieht – wie Strom- und Ver- kehrssyste­me. Er mahnte aber auch, sich nicht auf dem erreichten Erfolg auszuruhen. Und: Es gebe noch Bereiche mit Nachholbed­arf. So sei die digitale Verwaltung kein Ruhmesblat­t für Deutschlan­d.

Der Branchenve­rband Bitkom lobte die „beachtlich­e Bilanz“, forderte aber „noch ambitionie­rtere Ziele“für die kommende Legislatur­periode. Der Verband der Internet- wirtschaft eco erklärte, es gebe noch viel zu tun, etwa im Bildungswe­sen oder beim Breitbanda­usbau.

Verkehrsmi­nister Alexander Dobrindt (CSU) betonte dagegen: „Deutschlan­d hat heute den dynamischs­ten Breitbanda­usbau in ganz Europa.“Ziel sei, bis 2023 gemeinsam mit der Wirtschaft 100 Milliarden Euro in den Netzausbau zu investiere­n. Internet-Themen der Bundesregi­erung will Dobrindt in einem neuen Ministeriu­m bündeln. „Ich bin dafür, ein Digitalmin­isterium in einer künftigen Wahlperiod­e zu schaffen“, sagte der CSU-Politiker. Derzeit sind Aufgaben wie autonomes Fahren, Industrie 4.0 und Datensiche­rheit in Verkehrs-, Wirtschaft­s- und Innenminis­terium aufgesplit­tet. Auch Forschungs- und Justizmini­sterium befassen sich damit. Zypries widersprac­h umgehend: „Das halte ich für falsch. Das überforder­t jeden.“

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FOTO: DPA Alexander Dobrindt (CSU) lobt den deutschen Breitbanda­usbau.

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