Dortmund verschärft die Bayern-Krise
Die Mannschaft von Trainer Tuchel dreht den 1:2-Rückstand und steht nach dem 3:2 zum vierten Mal in Folge im Pokalfinale.
MÜNCHEN (sid) Dank „Spielverderber“Ousmane Dembélé hat Borussia Dortmund dem FC Bayern München die Saisonbilanz verhagelt und das Endspiel des DFB-Pokals in Berlin erreicht. Der Franzose krönte eine beeindruckende Leistung des BVB mit dem Siegtreffer zum 3:2 (74.), zuvor hatte die mutige Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel bereits mit 1:2 zurückgelegen.
Die Dortmunder um den überragenden Torwart Roman Bürki können den Pott am 27. Mai in Berlin gegen Eintracht Frankfurt zum vierten Mal gewinnen. Dem FC Bayern bleibt als Trostpreis statt des erhofften Tripels nur die Meisterschaft, die er am Samstag beim VfL Wolfsburg vorzeitig und zum 27. Mal gewinnen kann. Vielleicht zu wenig, um auch Trainer Carlo Ancelotti vor aufkommenden Krisendiskussionen zu bewahren.
„Das ist eine große Enttäuschung“, kommentierte Bayern-Kapitän Philipp Lahm. „Wir hatten genug Chancen, den Sack früh zuzumachen“, haderte auch Lahms Teamkollege David Alaba. Der Österreicher musste zugeben: „Dortmund hat das am Ende gut gemacht.“Gäste-Trainer Tuchel meinte im TV-Interview: „3:2 in München, das ist der Wahnsinn.“
Marco Reus hatte in einem packenden Spiel den Gast zunächst in Führung gebracht (19.). Begünstigt wurde der Treffer durch einen Fehlpass von Javier Martinez. Der Spanier machte seinen Patzer mit dem Ausgleich wieder wett (29.), danach verloren die bis dahin besseren Gäste die Ordnung. Die Gastgeber kamen auf und gingen durch Mats Hummels, der in der 61. Minute ausgewechselt wurde, in Führung.
Eine Führung, die vor allem Robert Lewandowski durch zwei SoloAuftritte (45.+1 und 46.) hätte ausbauen können. Stattdessen kam nach zwei Chancen durch Arjen Robben (58. und 63.) und der Auswechslung von Hummels der Ausgleich: Nach Flanke von Dembélé glich Pierre-Emerick Aubameyang aus (70.). Vier Minuten später schlug Flügelflitzer Dembélé mit einem herrlichen Schlenzer selbst zu. Dortmund steht zum vierten Mal in Folge im Finale des DFB-Pokals. Die Gäste begannen mutig, wie auch Anfang April in München beim Bundesliga-Duell, das allerdings mit einer 1:4-Niederlage für die damals sehr ersatzgeschwächte Mannschaft endete.
Die Dortmunder waren von Beginn an auf Augenhöhe. Keine vier Minuten waren gespielt, da erreichte Aubameyang eine Flanke von Raphael Guerreiro – den Ball aber schoss der Gabuner beinahe fahrlässig am leeren Tor vorbei. Viel fehlte danach nicht, und der zunächst schwache FC Bayern wäre in der 13. Minute in Führung gegan-