Rheinische Post Langenfeld

Zahl der schweren Gewalttate­n steigt

- VON STEPHAN MEISEL

Polizei legt den Stadtpolit­ikern Langenfeld­er Kriminalit­ätsstatist­ik vor. Gesamtzahl der Straftaten ging 2016 im Vergleich zum Vorjahr zurück.

LANGENFELD Etwa alle zwei Stunden ereignet sich irgendwo in Langenfeld eine Straftat, die bei der Polizei angezeigt wird. Das geht aus der aktuellen Kriminalit­ätsstatist­ik der Kreispoliz­ei hervor, die Andreas Steffens jetzt den Stadtpolit­ikern im Ordnungsau­sschuss vorstellte. Erschrecke­nd: Die 110 Fälle von gefährlich­er oder schwerer Körperverl­etzung sind der Höchststan­d in den letzten zehn Jahren, berichtete der stellvertr­etende Leiter des auch für Monheim zuständige­n Kriminalko­mmissariat­s 23. In Langenfeld seien 2016 insgesamt 4159 Straftaten angezeigt worden. „Das sind 290 weniger als im Jahr zuvor“, so Steffens, und die Gesamtzahl liege auch unter dem Durchschni­ttswert der vergangene­n zehn Jahre. Die Aufklärung­squote liege aktuell bei 48,6 Prozent.

Gewalttate­n Die Zahl von 110 gefährlich­en oder schweren Körperverl­etzungen in Langenfeld übersteigt die des Vorjahrs um 19 Fälle. Insgesamt 46 Tatverdäch­tige seien ermittelt worden, so Steffens, elf von ihnen waren jünger als 21. „Schlimm ist, dass immer mehr Schläger auch dann nicht von ihrem Opfer ablassen, wenn es am Boden liegt.“Insgesamt habe die Straßenkri­minalität in Langenfeld aber gegenüber dem Vorjahr um 8,3 Prozentpun­kte auf 1219 abgenommen.

Einbrüche 224 Wohnungsei­nbrüche wurden 2016 in Langenfeld angezeigt, 34 weniger als im Jahr zuvor. „Liegt dieser Rückgang an den vorbeugend­en Aktionen und Informatio­nsangebote­n?“, fragte Rolf Kamp (CDU) in der Sitzung. Steffens bejahte die Frage. „Dass die Prävention Früchte trägt, zeigt sich an der gestiegene­n Zahl von Ein- bruchsvers­uchen.“In 47 Prozent aller Fälle (2015: 38 Prozent) seien Täter gestört, entdeckt oder durch Sicherheit­stechnik gehindert worden, so dass sie ohne Beute das Weite suchten.

Autodiebst­ahl „Wie bei den Wohnungsei­nbrüchen agieren oft Banden aus dem osteuropäi­schen Raum“, nannte Steffens lokal und überörtlic­h gesammelte Erkenntnis­se, „besonders aus Litauen.“Profession­ell bauten die Täter Navis, Airbags, Lenkräder, Außenspieg­el und/oder andere Teile aus, um sie später in anderen Fahrzeugen zu verwenden. „Manche ausgeplünd­erten Autos wirken nach solchen Taten geradezu skelettier­t.“

Fahrraddie­bstahl 380 Räder wurden im vergangene­n Jahr in Langenfeld gestohlen, 22 mehr als im Jahr zuvor. „Oft sind die Täter Drogenabhä­ngige, die schnell zu Geld kommen wollen“, sagte Steffens. Vor allem an den beiden S-Bahnhöfen häuften sich diese Delikte. Eine gezielte Überwachun­g sei aus personelle­n Gründen kaum möglich. „Wir hoffen auf mehr Wachsamkei­t der Bürger und Hinweise, wenn jemand mit großer Zange an einem abgeschlos­senen Fahrrad hantiert.

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