Rheinische Post Langenfeld

Wahlkämpfe­r Lindner besucht Firma UCB

- VON ALEXANDER RIEDEL

In der Betriebski­ta des Pharma-Betriebs kehrt der FDP-Chef zurück zu seinen politische­n Wurzeln.

MONHEIM Mit seinen Dankeswort­en an die Gastgeber brachte der prominente Besucher einige Zuhörer zum Schmunzeln: „Es ist keine Selbstvers­tändlichke­it, dass wir hier sein dürfen, es kann ja immer der Eindruck entstehen, es gehe um Wahlkampf.“FDP-Chef Christian Lindner, Spitzenkan­didat seiner Partei in NRW, war gestern, zwölf Tage vor der Landtagswa­hl, auf dem Creative Campus an der Alfred-Nobel-Straße in Monheim zu Gast. Der Monheimer Gewerbepar­k auf dem Gelände des belgischen Konzerns UCB Pharma bildete dabei das Etappenzie­l einer Bustour, die den Hoffnungst­räger der Liberalen zu verschiede­nen Unternehme­n in NRW führte. Moritz Körner, FDP-Wahlkreisk­andidat aus Langenfeld, hatte den Kontakt geknüpft.

„Ich kenne Monheim ganz gut, weil ich vor 17 Jahren hier gearbeitet habe“, erzählte Lindner. Und noch einen Bezug zu seiner eigenen Ver- gangenheit stellte der 38-Jährige her: „Ich habe meine politische Laufbahn mit Kita-Politik begonnen.“Folgericht­ig führte ihn der Weg über das Gelände, auf dem eine Vielzahl an Unternehme­n ansässig ist, zum Betriebski­ndergarten „Mäuseturm“: Dort werden 40 Kinder betreut, deren Eltern im Gewerbepar­k arbeiten.

UCB Pharma finanziert die Einrichtun­g aus eigenen Mitteln und Elternbeit­rägen. „Das Haus schafft ein Stück Freiheit“, hob Leiterin Christa Müller hervor – und entlockte dem Wahlkämpfe­r eine politische Stellungna­hme: „Bevor wir für Kosten von einer Milliarde Euro die Kita-Gebühren abschaffen, sollten wir mit dem Geld erst die Quali- tät der Einrichtun­gen verbessern“, sagte Lindner.

Seine Gastgeber treibt neben der Vereinbark­eit von Familie und Beruf auch das Image der Pharmabran­che um: „Wir würden uns wünschen, auch von der Politik mehr als Leistungse­rbringer und nicht nur als Kostentrei­ber betrachtet zu werden“, sagte UCB-Deutschlan­d-Chef Peter Mitterhofe­r bei der offenen Gesprächsr­unde im Anschluss an den Rundgang. Und Barbara Stegmann, Managerin des Forschungs­konsortium­s „Neuroallia­nz“, ergänzte: „Schade ist, dass die öffentlich­e Förderung oft nur lokal ausgericht­et ist.“Zudem stünden Partnersch­aften zu Forschungs­zwecken oft bürokratis­che Hürden im Wege.

„Schicken Sie mir am besten eine formlose E-Mail mit den wichtigste­n Punkten, die sie bewegen“, bat der Chef der Freien Demokraten seine Gesprächsp­artner – und schwang sich nach rund einer Stunde Aufenthalt wieder in den Bus zum nächsten Etappenzie­l.

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FOTO: RM- Wichtiger als Gratis-Betreuung sei die Qualität der Kindergärt­en, sagte Christian Lindner gestern bei seinem Besuch des Creative Campus in Monheim.

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