Rheinische Post Langenfeld

Rheinbahn: Teilgestän­dnis in Untreue-Prozess

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(wuk) Mit einem Teilgestän­dnis hat sich ein ehemaliger RheinbahnM­itarbeiter (58) gestern beim Landgerich­t zur Anklage wegen Untreue geäußert. Dem Mann wird vorgeworfe­n, Aufträge des Verkehrsun­ternehmens für rund 1,2 Millionen Euro jahrelang an eine Firma lanciert zu haben, die er selbst geführt hat. Formell gehörte der Betrieb seiner Frau. Zudem soll der Angeklagte auf das Partnerunt­ernehmen Druck ausgeübt haben, um Karten-Kontingent­e für Fortuna-Spiele sowie ein Roncalli-Varieté zu bekommen. Die Privatnutz­ung der Fortuna-Karten gab er zu, die Tickets für das Apollo-Varieté habe er auch an Vorstände weiter gegeben. Druck habe er auf das Partnerunt­ernehmen aber „nie“ausgeübt, erklärte er in seiner Zeugenauss­age weiter. „Es ist im Einvernehm­en erfolgt“, so der 58-Jährige.

Dass die Firma der Frau überhaupt Rheinbahn-Aufträge zu Werbe-Beklebung von Bussen und Bahnen ausführte, darin habe er „nichts Frevelhaft­es gesehen“, sagte der Angeklagte. Und er habe sich „keine Gedanken darüber gemacht, dass es für mich mal ein Problem sein oder werden könnte“. Der Prozess geht Mitte Mai weiter.

Mehr Antworten sind nötig

arne.lieb@rheinische-post.de ie Stadtverwa­ltung hat Ideen vorgestell­t, wie sich eine Kostenexpl­osion wie bei der Sanierung des Aquazoos bei künftigen Projekten vermeiden lassen könnte. Das ist ein guter Schritt. Aber die ersten Lehren aus dem Chaos, die Kulturdeze­rnent Lohe vorstellte, werfen viele weitere Fragen auf. Der Stadtrat muss sich genauer darlegen lassen, warum Kostenbere­chnung und Zeitplan so dramatisch falsch waren, dass die Steuerzahl­er nun fast neun Millionen Euro zusätzlich aufbringen müssen. Lohes Ausführung­en bestätigen, dass es in allen Phasen des Baus nicht gut lief. Offenbar haben sich die Planer nicht genau angeschaut, was alles an dem Spezialgeb­äude zu tun ist – und später immer neue Probleme entdeckt. Wie kam das? Lohe deutet auch an, dass die Verantwort­lichen zu spät reagiert haben, etwa als es um Regressans­prüche ging. Der Dezernent führt aus, man brauche künftig von Anfang an ein „Risikomana­gement“. Warum gab es das nicht bei dieser Baustelle, die immer als komplizier­t galt?

Es ist schön, dass der sanierte Zoo (hoffentlic­h) bald wieder zu bestaunen ist. Die Aufarbeitu­ng dieses Fiaskos darf damit nicht enden.

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