Toter im Baum könnte erfroren sein
Die Leiche, die wochenlang unbemerkt blieb, wurde nun obduziert.
MÖNCHENGLADBACH Nach dem Fund eines Toten in der Baumkrone eines Privatgartens in Mönchengladbach hat die Obduktion der Leiche keine Anhaltspunkte für ein Verbrechen ergeben. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft gestern mit. Todesursächlich, jedoch nicht mit letzter Sicherheit bestimmbar, könnte Erfrieren oder eine Vergiftung durch Medikamente oder Betäubungsmittel gewesen sein. Die Rechtsmediziner schließen aus, dass der Mann verhungerte.
Bereits Ende April hatte ein Spaziergänger eine vermeintlich leblose Person oder eine lebensgroße Puppe in dem Baum in dreieinhalb bis vier Meter Höhe entdeckt. Polizei und Feuerwehr bargen daraufhin einen mumifizierten männlichen Leichnam, der dort mehrere Wochen auf Ästen gelegen haben muss.
Die Identität des Verstorbenen steht nach wie vor noch nicht sicher fest. Die soll nun in einer DNA-Analyse geklärt werden. Ein Ergebnis könnte am Ende dieser Woche vorliegen. Eine Vermisstenanzeige, die zu der gefundenen Person passt, liegt laut Polizei nicht vor.
Anwohner glauben, dass es sich bei dem Toten um einen obdachlosen jungen Mann handeln könnte, der häufig in dem belebten Wohngebiet unterwegs war und der in den vergangenen Wochen nicht mehr gesehen wurde. Polizei und Staatsanwaltschaft konnten dies gestern weder bestätigen noch dementieren.
Viele sind schockiert darüber, dass die Leiche so lange unentdeckt blieb. Doch Anwohner erklären, dass der Baum so dicht bewachsen war, dass man nichts erkennen konnte. Die Feuerwehr hatte zahlreiche Äste abtrennen müssen, um den Toten bergen zu können.