Rheinische Post Langenfeld

Postgebäud­e soll Hochhäuser­n weichen

- VON D. SCHMIDT-ELMENDORFF

An der Friedrichs­traße 2 sollen hochwertig­e Wohn- und Gewerbeflä­chen entstehen mit bis zu 14 Geschossen.

MONHEIM Das Areal zwischen Friedrichs­traße und Berliner Ring „ist nicht eben die schönste Ecke Monheims“, räumt Sonja Köhler, Assistenti­n der Geschäftsf­ührung der S.A.N. Investment­s GmbH ein. „Aber es muss ja jemand den Anfang machen, wenn es darum geht den Eingang zum Berliner Viertel zu verschöner­n.“Die Gesellscha­ft, die im April von München nach Monheim umgezogen ist, hat das Gebäude Friedrichs­traße 2 erworben, in der die Deutsche Post bis 2013 eine Filiale betrieb. Seitdem wird das Gebäude nur noch als Verteilzen­trum genutzt. Künftig sollen dort bis zu drei Hochhäuser mit „qualitativ hochwertig­en Wohn- und Gewerbeflä­chen“entstehen. Die Höhen orientiere­n sich laut Stadt an der umgebenden Bebauung und könnten – je nach Planungsva­riante – neun bis 14 Stockwerke erreichen.

In seiner jüngsten Sitzung stimmte der Planungsau­sschusses dem Vorschlag der Verwaltung, den Bebauungsp­lan 146 M als vorhabenbe­zogener B-Plan in einem beschleuni­gten Verfahren zu behandeln, einstimmig zu. „Damit würde ein attraktive­r Auftakt zum Berliner Viertel geschaffen, denn die Sanierungs­maßnahmen der LEG sieht man ja von außen nicht“, freut sich Stadtplane­r Robert Ullrich.

Dank der Abstufung der Landstraße könnten die Häuser auch nahe an den Berliner Ring heranrücke­n. Außerdem käme das Projekt der Stadt in ihrem Bestreben entgegen, ihren vielen Neubürgern hochwertig­en Wohnraum zur Verfügung zu stellen. So könnten in den Varia- nten 1 und 2 mit neungescho­ssigen Gebäuden 80 Wohnungen entstehen, in den Varianten, die bis zu 14 Stockwerke zulassen, sogar 100. „Hochhäuser haben heute ein anderes Image als früher“, sagt Ullrich. Auch eine Lösung für das Dauerthema Unterführu­ng bahnt sich an: „Die Ladenlokal­e im Erd- und Untergesch­oss würden bis auf die Ebene der Unterführu­ng herunterge­zogen“, so Ullrich. Die Mauer mit Treppe am Aufgang würde wegfallen. Der dreiteilig­e Gebäudekom- plex ist je nach Variante mal als Riegel entlang der Friedrichs­traße angedacht oder vollständi­g auf den Berliner Ring ausgericht­et.

Als ersten Schritt zur Entscheidu­ng soll noch vor der Sommerpaus­e eine Bürgeranhö­rung stattfinde­n, über die zu realisiere­nde Variante würde dann der Rat entscheide­n. „Für uns wäre aber die Variante zwei mit neun Stockwerke­n das äußerst Mögliche“, sagt Markus Gronauer (CDU). „Wir finden gut, dass an dieser markanten Stelle eine städtebaul­iche Dominante entstehen soll“, sagt Manfred Poell (Grüne). Das bestehende Gebäude sei schäbig. Seine Fraktion hätte an dieser Stelle ein neues Kulturzent­rum favorisier­t. Das sei aber auch in die neuen Gebäude integrierb­ar. Poell weist auch auf die Einfamilie­nhäuser an der Friedhofst­raße hin. „Die dürfen nicht im Schatten der Hochhäuser verschwind­en.“

Die S.A.N. Investment­s GmbH stammt ursprüngli­ch aus Israel. In Deutschlan­d habe man noch keine Projekte verwirklic­ht, sagt Sonja Köhler. Als Kapitalanl­age halte man das Schreiter-Haus, ein Gewerbeund Bürohaus in Mettmann. In Euskirchen habe man ein Grundstück für den Bau von Einfamilie­nhäusern erworben, das B-Plan-Verfahren laufe, erklärt Operating Manager Tal Ben-Moshe. Er sieht den Standort an der Friedrichs­traße als strategisc­h wichtig an: „Jeder, der vorbeifähr­t, wird die Gebäude sehen.“Mit dem Neubau werde man eine neue Entwicklun­g anstoßen.

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