Rheinische Post Langenfeld

Streit um Stellplätz­e für 76 neue Wohnungen in Düsseltal

- VON BEATE WERTHSCHUL­TE

Die Stadt stellt Pläne für das Projekt an der Grafenberg­er Allee/Ecke Sohnstraße vor.

DÜSSELTAL Dass so viele Bürger kommen würden, um sich den geplanten Neubau in Düsseltal mit insgesamt 76 Wohnungen vorstellen zu lassen, hatte Michael Bringmann vom städtische­n Planungsam­t nicht erwartet. Umso erfreuter war er, gemeinsam mit Bezirksbür­germeister Uwe Wagner sowie Petra Brandes, ebenfalls vom Stadtplanu­ngsamt, rund 50 interessie­rten Anwohnern die Pläne zu präsentier­en und Fragen zu beantworte­n. Die Bürger werden in zwei unterschie­dlichen Stufen in die Planung dieses Neubauproj­ekts eingebunde­n. Bei der ersten Stufe, der sogenannte­n „Stadtplanu­ng zur Diskussion“hat- ten sie am Dienstagab­end die Möglichkei­t, bereits vor der Erstellung des Bebauungsp­lans, Stellung zu nehmen und Änderungsw­ünsche zu äußern.

An der Grafenberg­er Alle/Ecke Sohnstraße werden für den geplanten Neubau die dort ansässige Tankstelle, deren Pacht in den nächsten Jahren ausläuft, sowie vier kleine Einfamilie­nhäuser abgerissen. Die Mieter, so Bringmann, wurden vom Grundstück­seigentüme­r bereits vor geraumer Zeit informiert. Entlang der Sohnstraße soll es dann einen fünfgescho­ssigen Gebäuderie­gel mit einem Staffelges­choss geben, zumindest die Erdgeschos­swohnungen sollen Gärten erhalten. An der Ecke zur Grafenberg­er Allee er- folgt ein achtgescho­ssiger Komplex mit Flachdach, ein kleiner Platz, der durch die neue Bebauung entstehen wird, soll durch Einzelhand­elsgeschäf­te belebt werden.

Auf große Kritik der Bürger stößt die Anzahl der vorgesehen­en Parkplätze. Die geplante Tiefgarage entlang der Sohnstraße soll nämlich lediglich 61 Stellplätz­e bieten, davon zwölf bis 15 für die gewerblich­en Nutzer, der Rest für die Wohnungen. Die vor rund einem Jahr geänderte Stellplatz­satzung sieht vor, dass nicht mehr zwingend ein Stellplatz pro Wohneinhei­t errichtet werden muss, sondern es darf bei kleinen Wohnungen auch deutlich weniger sein. Nach dieser neuen Satzung wurde die geplante Stellplatz­anzahl errechnet. Dies sei viel zu wenig, befindet die große Mehrheit der Teilnehmer. Die Parkplatzs­ituation im Viertel sei ohnehin sehr angespannt, selbst Garagen würden regelmäßig zugeparkt. Bei nur 61 Stellplätz­en würde sich diese Situation deutlich verschärfe­n.

Neben Fragen zu Verkehrslä­rm, Lärmbeläst­igung durch Gastronomi­e, zu notwendige­n Frischluft­schneisen und möglicher Bodenbelas­tung nach Abriss der Tankstelle findet auch die architekto­nische Gestaltung keineswegs überall Zustimmung. Der Neubau sei „öde und einfallslo­s“, sagte ein Besucher. Noch seien die Planungen nicht abgeschlos­sen, hieß es von Seiten des Planungsam­tes hierzu.

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FOTO: ANDREAS ENDERMANN Auch die Gestaltung des neuen Komplexes kam bei vielen Bürgern am Dienstagab­end nicht gut an.

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