Kohlsuppe auf dem Balkon gekocht und Brand verursacht
OBERBILK (wuk) Weil sie auf dem Balkon ihrer Wohnung an der Lessingstraße eine Chinakohlsuppe kochen wollte, steckt eine 59-jährige Mieterin jetzt in den Schulden. Um die Suppe nämlich eine Stunde bei geringer Hitze köcheln zu lassen, hatte sie einen Gaskocher auf dem Balkon aufgestellt – weil das Kochen in der Wohnung „sehr riecht“, gab sie beim Amtsgericht zu. Dort wurde sie jetzt wegen fahrlässiger Brandstiftung mit einem Schaden von rund 100.000 Euro verurteilt.
Denn im März 2016 war ihre Suppe auf dem Balkon so heiß geworden, dass zwei direkt daneben stehende Fässer mit Speiseöl in Brand gerieten und in einem Dominoeffekt beinahe einen Großbrand ausgelöst hätten. Die 59-Jährige bestritt zwar, gegen 16 Uhr das Haus verlassen zu haben, ohne diesen Kocher abzuschalten. Doch ein Brandexperte hat eindeutig ermittelt, dass der Brand von ihrem Balkon ausgegangen war, der Kocher das Öl entzündet hatte, das dann die Fassade herunterlief, andere Balkone in Mitleidenschaft zog und auch noch Motorräder im Hinterhof in Flammen aufgehen ließ. Nur ein massiver Einsatz der Feuerwehr hatte das Übergreifen des Brandes auf andere Häuser gerade noch verhindert.
Weil die Angeklagte auf Sozialleistungen angewiesen ist, verhängte der Richter jetzt 1200 Euro Strafe. Zumal die 59-Jährige parallel dazu auch noch den Brandschaden von 100.000 Euro ratenweise tilgen muss.