Rheinische Post Langenfeld

Jörg Bergmeiste­r hetzt durch die Welt

- VON MICHAEL DEUTZMANN

Der Langenfeld­er Motorsport­ler ist derzeit im Dauer-Einsatz. Die nächsten Stationen: Potsdam, Berchtesga­den, Kanada, Nürburgrin­g.

LANGENFELD Jörg Bergmeiste­r macht in diesen Tagen einen leicht gestresste­n Eindruck. Das will was heißen, denn der Motorsport­ler kennt sich seit Langem aus im Geschäft. Das Motto: Heute hier, morgen dort. Momentan gibt der Terminkale­nder aber fast gar keine Lücke her und nach Hause kommt der Langenfeld­er praktisch nur für kurze Stopps. So passierte es auch am Anfang dieser Woche. Der 41-Jährige hatte seine Dienstreis­e in die USA mit zwei Einsätzen in verschiede­nen Serien kaum beendet, da durfte er schon wieder den Koffer packen. Porsche bat seine Werksfahre­r zu- erst nach Potsdam zum FitnessChe­ck und dann nach Berchtesga­den zum Fitness-Camp. „Es ist echt heftig im Moment“, bestätigt Bergmeiste­r. Die Ergebnisse auf seiner Hetzjagd durch die Welt fielen dabei zuletzt extrem unterschie­dlich aus. Von stark bis durchwachs­en oder enttäusche­nd war alles dabei.

Es begann mit dem Qualifikat­ionsrennen für die 24 Stunden auf dem Nürburgrin­g. Da kam Bergmeiste­r mit den Teamkolleg­en Dirk Werner (Würzburg) und Laurens Vanthoor (Belgien/Waiblingen) für Falken Motorsport­s auf den dritten Platz. Und natürlich hofft Bergmeiste­r, jetzt am 27. Mai ab 15.30 Uhr ebenfalls ganz vorne mitmischen zu können. Die Chancen? „Das ist ganz schwer zu sagen. Das hängt von vielen Faktoren ab“, betont der Werksfahre­r.

Unbefriedi­gender liefen die folgenden Einsätze in den Vereinigte­n Staaten. Zuerst stand für Wright Motorsport­s in Virginia ein Einsatz in der Pirelli World Challenge auf dem Programm. Mit an Bord: Patrick Long, der US-Teamkolleg­e und Freund aus den erfolgreic­hsten Zeiten seiner Karriere als Motorsport­ler – mit fünf Fahrertite­ln in der American Le Mans Series (ALMS) sowie Top-Ergebnisse­n in Daytona (24 Stunden), Sebring (12 Stunden) und Le Mans (24 Stunden). Das Traumpaar, über dessen Comeback sich viele Fans gefreut hatten, verpasste das erhoffte Spitzen-Ergebnis allerdings schon im ersten Rennen – weil es eine Durchfahrt­strafe gab, nachdem der Porsche 911 GT 3 vor dem Ablauf der vorgeschri­ebenen Standzeit wieder unterwegs war. „Wir wären Zweiter geworden“, sagte Bergmeiste­r, den es anschließe­nd im zweiten Rennen noch deutlich ärger erwischte. Ein heftiger Treffer von hinten durch einen Mitbewerbe­r bedeutete das Ende aller Träume.

Wenig Begeisteru­ng entfachte auch der vierte Lauf der WeatherTec­h SportsCar Championsh­ip in Austin (Texas). Nach problemati­schen Trainings mit technische­n Hinderniss­en und Platz fünf aus dem Qualifying reichte es im Rennen letzlich zu Rang acht. „Das war ein echt schwierige­s Wochenende. Wir waren zu langsam“, urteilte Bergmeiste­r, dessen Marathon nach dem Fitness-Camp ohne Pause weitergeht – denn in Mosport (Kanada) gibt es den nächsten Termin in der Pirelli World-Challenge (19. bis 21. Mai). Daran schließen sich direkt die 24 Stunden auf dem Nürburgrin­g an.

Kart-Talent Jakob Bergmeiste­r zeigte jetzt dreimal hintereina­nder im bayerische­n Ampfing, dass er den Umstieg aus der Bambini-Klasse zu den Junioren und ins größere Kart ganz gut zu bewältigen scheint. Der Auftakt mit den Läufen des Süddeutsch­en ADAC-Kart-Cups und des ADAC Kart Masters war nicht optimal – anders als der letzte Teil der Ampfing-Trilogie, einem Teil der Deutschen Kartmeiste­rschaft. Bestes Teil-Ergebnis war der siebte Platz aus dem Warm-Up und in allen anderen Renn-Abschnitte­n fuhr der Elfjährige die Zeiten der Spitze mit. „Vom Speed her waren wir voll dabei“, fand Tim Bergmeiste­r, „Jakob hat hier durch die Kämpfe im Mittelfeld viel gelernt.“Der Vater des jüngsten Sprössling­s aus der Langenfeld­er Motorsport-Dynastie ist natürlich ebenfalls längst wieder unterwegs. In Korea geht die Serie Superrace in ihre nächste Runde.

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FOTO: PARKPLACE MOTORSPORT­S Vorneweg: Jörg Bergmeiste­r will im Porsche 911 GT 3 seines Teams ParkPlace Motorsport­s immer um den Rennsieg kämpfen.
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FOTO: BURKHARD KASAN Startklar: Jakob Bergmeiste­r scheint sich schnell an die höheren Anforderun­gen in der Junioren-Klasse zu gewöhnen.
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FOTO: PARKPLACE MOTORSPORT­S Aufmerksam: Jörg Bergmeiste­r nimmt seinen Arbeitspla­tz immer wieder genau unter die Lupe.

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