US-Sprinter Gay scheitert beim Comeback
SACRAMENTO (sid) Tyson Gay stolperte beim Start. Da wusste der ExWeltmeister schon, dass es vorbei ist. Dass er es nicht zur Leichtathletik-WM in London (4. bis 13. August) schaffen würde, wie es Gay seiner toten Tochter Trinity versprochen hatte. 10,17 Sekunden über 100 Meter, Dritter in seinem Vorlauf bei den US-Ausscheidungen – der Traum ist geplatzt. „Ich denke jeden Tag an meine Tochter. Jeden Tag“, sagt Gay, der es für Trinity noch einmal allen zeigen und es noch einmal auf die ganz große Leichtathletik-Bühne schaffen wollte.
Trinity war vor acht Monaten mit Freunden in einem Restaurant in Lexington/Kentucky. Auf dem Parkplatz schossen plötzlich Insassen aus zwei Autos aufeinander. Die 15Jährige wurde von einer Kugel im Nacken getroffen und starb wenig später im Krankenhaus.
In Gedenken an seine Tochter peilte Gay, mit 9,69 Sekunden hinter Jamaikas Sprintstar Usain Bolt (9,59) der zweitschnellste Mann der Geschichte, noch einmal den Coup an. „Trinity hat die Leichtathletik geliebt“, sagt der 34-Jährige. Wie der Papa startete sie über 100 und 200 Meter. Sie galt als großes Talent: „Ich war so stolz auf sie.“Zwei Monate nach ihrem Tod fing der Dreifach-Weltmeister von 2007 wieder an zu trainieren, „um den Kopf frei zu kriegen“und überhaupt „aus dem Haus zu kommen“. Gut möglich, dass Gay, dem 2013 die Einnahme von anabolen Steroiden nachgewiesen wurde, weiter macht.