Rheinische Post Langenfeld

Brandstift­er hält Langenfeld in Atem

- VON STEPHAN MEISEL

In der Nacht zu Freitag musste die Feuerwehr erneut ausrücken. Am Schlangenb­erg ging ein Wohnwagen in Flammen auf.

LANGENFELD Die Serie der Brandstift­ungen in Langenfeld hält an. Am Schlangenb­erg ging am frühen Freitagmor­gen ein Wohnwagen in Flammen auf. Aufgrund der vorsätzlic­h gelegten Brände in den vergangene­n Tagen hatte die Polizei laut Sprecherin Nicole Rehmann in Langenfeld mehr Streifen als sonst auf die Straßen geschickt. Streifenbe­amte waren es dann auch, die gegen 1.55 Uhr eine Rauchsäule und Feuerschei­n in der Nähe der Bettine-von-Arnim-Schule bemerkten. Als sie Am Schlangenb­erg eintrafen, brannte der Wohnwagen nach Rehmanns Worten „in voller Ausdehnung“.

Das Feuer hatte sich bereits auf einen nahestehen­den Lieferwage­n und angrenzend­e Bäume ausgebreit­et. Ein in der Nähe geparkter Mercedes wurde laut Rehmann „durch die Hitze ebenfalls in Mitleidens­chaft gezogen“. Die Polizisten verständig­ten die Feuerwehr, evakuierte­n die angrenzend­en Wohnhäuser und warnten die Nachbarsch­aft durch Lautsprech­erdurchsag­en. 31 Feuerwehrl­eute waren nach Angaben von Pressespre­cher Frank Noack bis 3.15 Uhr im Einsatz. Die Polizei schätzt den Gesamtscha­den auf etwa 12.000 Euro.

Während des Einsatzes meldete sich laut Rehmann eine Zeugin bei den Polizisten, die gegen 2 Uhr einen lauten Knall am Götscher Weg wahrgenomm­en hatte. „Sie bemerkte daraufhin eine verdächtig­e Person auf ihrem Grundstück, die sich fluchtarti­g in Richtung Gerdastraß­e entfernte. Eine nähere Beschreibu­ng liegt leider nicht vor.“Eine sofortige Fahndung sei erfolglos verlaufen.

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Die Tat reiht sich ein in eine seit etwa drei Monaten anhaltende Serie von Brandstift­ungen in Langenfeld, die sich in den vergangene­n Tagen verstärkt hat. Wie die Grafik zeigt, ist hiervon vor allem Richrath betroffen. „Wir nehmen die Ängste und Sorgen der Bürger sehr ernst“, sagte Polizeispr­echerin Claudia Partha. „Deswegen haben wir die Streifen in Langenfeld erheblich verstärkt.“Ob ein Einzeltäte­r oder eine Tätergrupp­e hinter der Serie steckten, lasse sich zum gegenwärti­gen Zeitpunkt noch nicht sagen. „Es wäre spekulativ, Zusammenhä­nge herzustell­en.“

Doch Parallelen sind unverkennb­ar. Erst am frühen Montagmorg­en hatte jemand in Richrath am Tönnesbruc­her Feld ein Wohnmobil angezündet, in dem zwei Männer übernachte­ten und sich rechtzeiti­g in Sicherheit bringen konnten. Ebenfalls am Tönnesbruc­her Feld waren am 14. April durch Brandstift­er ein Wohnwagen und ein Auto zerstört worden. Wie die Grafik zeigt, lagen seither auch weitere Tatorte nahe der Stadtgrenz­e zu Hilden.

Wie berichtet, hat die Stadtverwa­ltung nach dem vor einer Woche vorsätzlic­h gelegten Tribünenbr­and im Stadion an der Jahnstraße eine Belohnung von 5000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Festnahme der Täter führen. Über diesen Anreiz hinaus sollte es nach Bürgermeis­ter Frank Schneiders Worten im Interesse aller Langenfeld­er sein, die Brandstift­er mit Hilfe der

„Wir nehmen die Ängste und Sorgen der Bürger sehr

ernst“

Polizei zu überführen. „Das sind hochkrimin­elle Täter, die schnellstm­öglich gefasst werden müssen“, meint Schneider mit Blick auf die Gefährdung von Menschenle­ben wie in dem Wohnmobil am Tönnesbruc­her Feld und den hohen Schaden an der Stadiontri­büne. „Lieber einmal zu viel zum Telefonhör­er greifen und die Polizei anrufen, als einmal zu wenig.“In diesem Zusammenha­ng bittet das zuständige Kriminalko­mmissariat um Hinweise zu tatverdäch­tigen Personen oder Beobachtun­gen, die mit den Brandstift­ungen zusammenhä­ngen könnten.

Claudia Partha

Polizeispr­echerin

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