Kalenderblatt 10. Juli 1962
Der erste aktive Nachrichtensatellit war fast kreisrund und etwa so groß wie ein Hocker: „Telstar“sollte die Kommunikation auf der Erde aus dem All heraus verbessern. Dafür hatten die Nasa und das Telekommunikationsunternehmen AT & T rund 60 Millionen US-Dollar investiert. Am 10. Juli 1962 startete „Telstar“von Cape Canaveral aus ins All. Der Satellit war in der Lage, Signale zu empfangen, zu verstärken und auf einer anderen Funkfrequenz zurückzuschicken. „Telstars“Vorgänger, der Satellit „Echo“, hatte Signale einfach wie ein riesiger Spiegel zurück zur Erde reflektiert. Diese Art der passiven Satelliten wurde von aktiven Nachrichtensatelliten wie „Telstar“bald abgelöst. Doch auch „Telstar“funktionierte nicht reibungslos. Durch seine Umlaufbahn war er nur alle zweieinhalb Stunden für zehn bis 15 Minuten erreichbar. Eigentlich hatten die Initiatoren geplant, eine ganze Kette ähnlicher Flugkörper zu installieren, um das Zeitfenster zu erweitern. Dann kam die nächste technische Neuerung: geostationäre Satelliten, also Flugkörper, die von der Erde aus gesehen immer am gleichen Fleck bleiben. Aus „Telstar“wurde ein Stück Weltraumschrott. Schon wenige Monate nach dem Start fiel er aus. Er war wohl durch die Folgen des Kernwaffentests „Starfish Prime“beschädigt worden, den die USA einen Tag vor dem Start des Satelliten in 400 Kilometer Höhe durchgeführt hatten.