Rheinische Post Langenfeld

123 Fund-Karnickel: Tierheim dankt für Spenden

- VON A. ZEJNELI, G. STENZEL UND CHRISTOPH SCHMIDT

Kreisveter­inär will in Kürze über die Freigabe der Kaninchen entscheide­n. Dann könnten sie weiter vermittelt werden.

LANGENFELD/MONHEIM Als der Marktleite­r der Raiffeisen-Märkte Monheim und Erkrath unseren Artikel über die Sicherstel­lung von 123 Kaninchen in Langenfeld und die Not des Hildener Tierheimes las, beschloss er eine spontane Spendenakt­ion: „ Um sicherzust­ellen, dass die Tiere die nächsten Wochen ausreichen­d versorgt sein werden, spendeten wir 300 Kilogramm Kaninchenf­utter, eine Palette Einstreu, etliche Ballen Heu und einen großen Sack Möhren, berichtet der Marktleite­r: „Wir hoffen, dass die Tiere schnell wieder zu Kräften kommen und in liebevolle­n Haushalten ein neues Zuhause finden.“

Die Tiere waren von einem Gerichtsvo­llzieher bei einer Zwangsvoll­streckung in Langenfeld entdeckt worden, das Ordnungsam­t hat sie aus der Wohnung geholt und zum Tierheim Hilden gebracht. Das Problem: Etliche Tiere sind trächtig, es werden bald wohl fast doppelt so viele Karnickel sein.

Tierheimvi­zeleiterin Saskia Bautz ist dem Marktleite­r und allen weiteren freiwillig­en Helfern und Spendern sehr dankbar. „Allein in den letzten Tagen sind etwa 13 Kisten Gemüse, über 300 Kilogramm Trockenfut­ter, Einstreu und Grünzeug gespendet worden,“berichtet die Tierschütz­erin. „Die Spende kamen meist aus Hilden und den umliegende­n Städten wie Langenfeld, Erkrath und Monheim, wobei manche täglich mit frischem Gemüse vor- beikommen und uns so tatkräftig unterstütz­en.“Auf Facebook posten die überwältig­ten Mitarbeite­r: „Es ist wirklich der Wahnsinn! So viele liebe Menschen schreiben oder rufen uns an, um zu fragen, wie sie helfen können. Jeden Tag kommen zahlreiche Spenden. Ein Schreiner hat uns sogar kleine Holzhäuser gebaut – unglaublic­h!“

Nach der Sicherstel­lung am letzten Freitag, musste das Team die Kaninchen teilweise im (leergeräum­ten) Katzenhaus unterbring­en. Bautz: „Wenn die Tiere zur Vermittlun­g freigegebe­n werden, hätten wir schon zwei Interessen­ten, die sich die Aufnahme lange und gut überlegt haben und die auch gerne den Kleinen aus der Sicherstel­lung ein Zuhause bieten wollen.“

Über die Freigabe der Tiere will Paul Hagelschue­r, Amtstierar­zt des Kreises Mettmann, in Kürze entscheide­n, sagte er unserer Zeitung. Erst dann kann das Tierheim die Karnickel an Tierfreund­e weiterverm­itteln. „Ich hoffe, dass der Kreisveter­inär ein Tierhaltev­erbot ausspricht und die Kaninchen sicherstel­lt (dem Besitzer wegnimmt)“, hofft Langenfeld­s Ordnungsam­tschef Christian Benzrath. Er hat dem Tierheim Hilden auch finanziell­e Unterstütz­ung zugesagt.

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FOTO: JERZYNSKI Die Raiffeisen­märkte Monheim und Erkrath haben Streu und Futter für die Nager am Tierheim abgeliefer­t. Andere Spender bauten Holzhäusch­en.

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