Rheinische Post Langenfeld

Segelclub bekommt Zuschuss für Steg

- VON PETRA CZYPEREK

Der Verein verpflicht­et sich, die neue Anlage über 20 Jahre lang funktionst­üchtig zu erhalten.

MONHEIM Drei Ausschüsse hatten die Bitte des Segelclubs Monheim um einen Zuschuss über 133.000 Euro für einen neuen Steg problemlos und ohne Diskussion passiert. Bis Günter Bosbach jetzt im Stadtrat begann nachzubohr­en und so eine lebhafte Diskussion anregte: „Ich kann nirgendwo erkennen, wer den Antrag eigentlich gestellt hat!“Außerdem liege nur ein einziges Firmenange­bot für den Bau einer Steganlage auf dem Vereinsgel­ände am Monbagsee vor, somit fehle der Vergleich, ob es sich wirklich um den günstigste­n Anbieter handele, merkten sowohl der CDU-Politiker als auch Andreas Wölk (FDP) an. Bosbach kritisiert­e auch, dass die Stadt die Anlegestel­le hundertpro­zentig finanziere­n wolle. Das sei so sonst nicht üblich.

Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann sagte, durch die Anfrage versuche die CDU, den Eindruck zu erwecken, es gehe hier „nicht mit rechten Dingen“zu. Dabei wolle man mit der Unterstütz­ung gerade die herausrage­nde Kinder- und Jugendarbe­it im Segelclub fördern, die der Verein weiter fortsetzen müsse. Vergleichb­ar mit den anderen Monheimer Wasserspor­tvereinen wie Kanuclub und Ruderverei­n benötige der Segelclub städtische Gelder, um seine Angebote aufrecht erhalten zu können. Im Gegenzug sei der Verein verpflicht­et, den Steg aus eigenen Mitteln über 20 Jahre funktionst­üchtig zu erhalten. Der 1. FC Monheim beispielsw­eise bekomme Zuschüsse für die Pflege des Rheinstadi­ons. „Diese Dinge sind nicht 1:1 vergleichb­ar“, argumentie­rte Zimmermann: „Die Sportverei­ne sind nicht alle gleichgest­ellt.“Und auch im Falle des Segelclubs handele es sich bei der Sportförde­rung um einen öffentlich­en Zweck. „Das ist ein für jedermann zugänglich­er Verein.“

Mehr und mehr geriet Zimmermann in Erklärungs­druck. Bei einem Fest auf dem Vereinsgel­ände sei er mit den Verantwort­lichen ins Gespräch gekommen und habe den Segelclub „ermutigt, einen Antrag zu stellen“. Jetzt sei es die Aufgabe des Rates, zu entscheide­n, in welcher Höhe gefördert werde. „Ich halte die Summe für angemessen“, stellte der Bürgermeis­ter fest. Woraufhin Stephan Emmler entgegnete: „Die Leute in diesem Verein sind in der Lage, selber Anträge zu stellen.“Zimmermann musste eingestehe­n, „keine weiteren Firmenange­bote in Papierform vorliegen“zu haben. Der Verein habe ihm mündlich mitgeteilt, dass dieses Angebot, das man auf der Messe Boot in Düsseldorf eingeholt habe, das günstigste gewesen sei. Emmler reagierte erstaunt: „Es ist mir nicht bekannt, dass es reicht, mündlich mit dem Bürgermeis­ter zu reden.“

„Ich verstehe nicht, warum Sie den Briefkopf des Vereins haben möchten“, konterte der Bürgermeis­ter. „Es gibt keine Formulare, um im Stadtrat um Hilfe zu bitten.“Wie sich die Eigentumsv­erhältniss­e gestaltete­n, wenn der Verein einmal nicht mehr existiere, wollte Werner Goller (SPD) dann noch wissen. „Verkauft der Verein den Steg, müssen die Fördergeld­er zurückgeza­hlt werden“, sagte Zimmermann. Andy Eggert (Peto) sprang dem Bürgermeis­ter zur Seite. „Wir halten eine hundertpro­zentige Förderung für richtig.“

Letztlich stimmte der Stadtrat mit den Stimmen von Peto, SPD und Grünen dem Zuschuss mehrheitli­ch zu. Die CDU enthielt sich.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany