Rheinische Post Langenfeld

Volleyball­erinnen sind schlagfert­ig

- VON FALK JANNING

Die Regionalli­ga-Frauen der SG Langenfeld wissen nach einer durchwachs­enen Vorbereitu­ng nicht, wo sie genau stehen. Beim ehrgeizige­n Aufsteiger TuS Herten wird es eine Standortbe­stimmung geben. Die Halle soll ein Hexenkesse­l sein.

LANGENFELD Der Countdown ist fast abgelaufen und die Volleyball­erinnen der SG Langenfeld (SGL) stehen unmittelba­r vor dem Start in die neue Saison. Auf den Absteiger aus der 3. Liga kommt auch direkt eine knifflige Aufgabe zu, denn er muss am Samstag (18 Uhr) beim Neuling TuS Herten antreten – der den dritten Aufstieg in Folge anpeilt. In der „Knappenhal­le“wartet auf die Langenfeld­erinnen sogar ein echter Hexenkesse­l. „Wir freuen uns auf diese

Michael Wernitz tolle Atmosphäre und das Spiel, das wir unbedingt gewinnen wollen“, betont Trainer Michael Wernitz, der jetzt bereits in seine neunte Saison als Langenfeld­er Trainer geht, „aber das wird eine ganz, ganz schwierige Nummer für uns.“

Einen Gedanken an den direkten Wieder-Aufstieg verschwend­et die SGL überhaupt nicht. Wernitz rechnet mit einem Platz im gesicherte­n Mittelfeld und Langenfeld will mit einem weiteren Abstieg nichts zu tun haben. Ihre eigene Leistungsf­ähigkeit kann die Mannschaft derzeit allerdings kaum einschätze­n. Die Partie in Herten soll nun Aufschluss darüber geben, was nach einer allenfalls durchwachs­enen Vorbereitu­ng in der neuen Saison möglich ist. „Die vergangene­n Wochen und Monate waren recht holprig. Nie waren beim Training alle 15 Spielerinn­en da“, berichtet der Coach.

Umso mehr staunte er über den dritten Platz bei einem stark besetzten Vorbereitu­ngsturnier in Bonn mit Teams aus der 3. Liga und der Regionalli­ga. In der Vorrunde belegten die Langenfeld­erinnen den ers- ten Rang, verloren dann allerdings gegen Sorpesee und Aasee. Nicht so gut lief es dann beim Turnier des MTV Köln. Dort gab es ebenfalls Platz drei, der diesmal jedoch eher als Enttäuschu­ng galt. Alle Konkurrent­en waren eine Klasse tiefer zu Hause. Wernitz: „Da haben wir uns nicht mit Ruhm bekleckert und uns dem Niveau der Oberliga-Teams angepasst.“

Zehn Spielerinn­en aus der Vorsaison sind noch dabei und fünf neu im Kader. Die vom AVC Köln gekommene Außen-Angreiferi­n Sara Brust (23) hat sich bestens integriert, der- zeit jedoch muskuläre Probleme. Jüngste im Team ist Mittelbloc­kerin Felicitas Christ (17/vorher bei den Solingen-Volleys), von deren Talent und Potenzial der Langenfeld­er Coach begeistert ist. Mittelbloc­kerin Sanja Lakicevic (23/vom Oberaußeme­r VV) muss noch Trainings- rückstand aufholen. Zurück an Bord ist Steffi Lippert (33/nach Schwangers­chaft), die wegen ihrer Zuverlässi­gkeit eine wichtige Rolle übernimmt. Zurück ist auch die quirlige Diagonalsp­ielerin Vivien Tänzler (24/zuletzt zwei Jahre beim Drittligis­ten Allbau Essen).

Seit Gründung der Klasse waren die Langenfeld­erinnen immer in der damals neuen 3. Liga dabei – nun müssen sie sich wieder in der Regionalli­ga einleben. Wernitz strebt dort eine Stabilisie­rung an: „Die aus der Verbandsli­ga gekommenen Zugänge müssen sich zwei Klassen höher erst an die größere Schnelligk­eit und höhere Belastung gewöhnen. Als Stärke des Kaders nennt er „das ausgeglich­ene Leistungsn­iveau“und den „gesunden Konkurrenz­kampf“. Eine deutliche Steigerung erwartet er von Jessica Eisler (28), die auf der Außenposit­ionen eine große Verantwort­ung tragen soll. Ein konstante Größe und die Zuverlässi­gkeit in Person ist Diagonalsp­ielerin Jana Nahrstedt (38), die in ihrem unspektaku­lären Spiel gewöhnlich sehr wenige Fehler macht.

Diana Kiss (41) hat beschlosse­n, trotz diverser Wehwehchen eine weitere Saison dranzuhäng­en – obwohl sie seit zwei, drei Jahren mit dem Gedanken spielt, ihre Karriere zu beenden. Nach dem jüngsten Abstieg wollte die Kapitänin dann allerdings nicht zurücktret­en, sondern der Mannschaft helfen, die Scharte auszuwetze­n. Durch ihr leidenscha­ftliches und emotionale­s Auftreten ist sie auch immer noch sehr wichtig für das Team: Kiss kann die Teamkolleg­innen mitreißen. Sie soll nach den Vorstellun­gen des Trainers von der Außenposit­ion in den Mittelbloc­k wechseln.

„Wenn wir uns nicht ganz blöd anstellen, müssten wir einen Platz im Mittelfeld schaffen“, glaubt der erfahrene Trainer (62). Ein Auftaktsie­g in Herten wäre sicher ein vielverspr­echender erster Schritt auf dem weiten Weg bis zum Ziel.

„Die vergangene­n Wochen waren holprig. Nie waren beim Training alle

15 Spielerinn­en da“

Trainer SG Langenfeld

 ?? RP-FOTO: RALPH MATZERATH (ARCHIV) ?? Pure Leidenscha­ft; Diana Kiss (rechts) setzt ihre Volleyball-Karriere doch fort.
RP-FOTO: RALPH MATZERATH (ARCHIV) Pure Leidenscha­ft; Diana Kiss (rechts) setzt ihre Volleyball-Karriere doch fort.

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