Rheinische Post Langenfeld

Nationalto­rhüterin Leonie Doege besucht ihre alte Heimat Burgstraße

- VON FABIAN SCHMITT

LANGENFELD Leonie Doege war zu Besuch in der Heimat – und für einen Abstecher auch bei ihrem früheren Verein HSV Langenfeld. Anlass: Der Deutsche-Fußball-Bund (DFB) zeichnete den HSV Langenfeld jetzt für die sieben Jahre aus, die er zur Ausbildung des Torhüter-Talents Doege beigetrage­n hat. Die HSV-Jugend durfte sich dabei über einen Scheck freuen, der einen beachtlich­en Betrag in die Vereinskas­se bringt: 3450 Euro. Doege, die aus den USA angereist war, traf an der Burgstraße viele alte Bekannte – unter anderem ihren ehemaligen F-Junioren-Trainer Willi Stockhause­n.

Die Langenfeld­erin sammelt derzeit viele neue Erfahrunge­n. Nach dem Abitur im Juli am Landrat-Lucas-Gymnasium in Leverkusen-Opladen begann sie ein Studium an der University of Indianapol­is in den Vereinigte­n Staaten. Damit verbunden war der Wechsel der 18 Jahre jungen Fußballeri­n vom Bundesligi­sten Bayer Leverkusen zum UniTeam, das in der „NCAA Division“in der Big East Conference spielt.

Im Juni hatte Doege noch damit gerechnet, dass sie in der Liga für College-Mannschaft­en als Stammtorhü­terin zwischen den Pfosten stehen wird. Nun ist es aber so, dass sie sich die Arbeit zwischen den Pfosten mit ihrer Kontrahent­in Hannah Luedtke teilen muss. Bei zwei Meistersch­afts-Spielen pro Woche könnte eine solche Aufteilung auch durchaus sinnvoll sein. „Die Saison läuft noch bis November“, berichtet Doege, „bisher spielen wir sehr erfolgreic­h. Der zweite Platz ist eine gute Bilanz.“

In ihrem „Studium Integrale“lernt Doege verschiede­ne Fachgruppe­n kennen. Derzeit widmet sie sich der Rhetorik – was ihr viel Spaß macht. „Ab dem nächsten Jahr würde ich einen festen Studiengan­g haben. Ob ich bleibe, steht aber immer noch in den Sternen. Die ersten Wochen haben mir sehr gut gefallen. Ich lebe mit meiner Zimmerpart­nerin zusammen. Die Leute sind super nett und nehmen einen mega gut auf“, erzählt Doege.

Die U 19 des DFB ließ die Torhüterin aus den USA einfliegen, weil sie bei den ersten Qualifikat­ion-Spielen für die Europameis­terschafte­n mitwirken sollte. Der Auftakt war überzeugen­d, denn beim 3:0 gegen Kosovo und beim 8:0 gegen Montenegro hielt Doege (Jahrgang 1999) ihren Kasten jeweils sauber – was beim abschließe­nden 1:0 gegen Island auch Janina Leitzig gelang. Deutschlan­d schaffte so in der ersten Quali-Runde klar den Gruppensie­g und wartet nun auf die Auslosung (November) für die zweite Quali-Runde. Doege ist die einzige Spielerin des Kaders, die im Ausland aktiv ist – und Janina Leitzig aus Hoffenheim ihre stärkste Rivalin.

In den kommenden Monaten gibt es weitere DFB-Lehrgänge. „Ich muss dann jeweils gucken, welche Termine wichtig genug sind, damit ich aus den USA anreise. Verschiede­ne Leistungst­ests, wie zum Beispiel Kraftanaly­sen, kann ich auch in den USA machen“, sagt Doege. Wie weit die U-17-Europameis­terin von 2016 auf der Karrierele­iter nach oben klettern kann, wird sich noch zeigen. Doege ist über ihre 1,69 Meter nicht richtig glücklich, weil sie als Keeperin am liebsten mindestens 1,72 Meter Körperläng­e hätte: „Deshalb muss ich eben noch mehr an mir arbeiten. Ich verbringe viel Zeit im Kraftraum und beschäftig­e mich mit der Sprungkraf­t.“

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Unter Kollegen: Leonie Doege kehrte für einen Augenblick zurück an die Burgstraße – an jenen Ort, der den Anfang ihrer Karriere markiert. Timo, Yusuf und Leon (von links) sind ihre Torhüter-Nachfolger.

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