Schalke und BVB spielen gegen Polen
Zum Kohle-Abschied 2018 gibt es zahlreiche Aktionen im Revier.
ESSEN Wenn die Fußballer von Borussia Dortmund und Schalke 04 2018 in einem Team auflaufen, muss der Anlass ein besonderer sein: Die Erzrivalen spielen als Ruhrgebietsauswahl gegen die polnische Nationalmannschaft – denn aus Polen kamen die ersten Gastarbeiter ins Ruhrgebiet. Das Spiel ist Teil des Projekts „Glückauf Zukunft“, das mit vielen Veranstaltungen das Ende 2018 anstehende Aus des Steinkohlenbergbaus begleitet. Werner Müller, Chef der RAG-Stiftung, kritisierte den Deutschen Fußball-Bund, der eine Anfrage an die deutsche Nationalmannschaft als Gegner für das Freundschaftsspiel abgelehnt hatte. Das sei enttäuschend, so Müller.
Vor zwei Jahren wurde das Projekt „Glückauf Zukunft“von der RAGStiftung, ihren Töchtern RAG und Evonik sowie der IG BCE ins Leben gerufen. „Wir möchten den Bergbau würdig verabschieden und Perspektiven für die Zukunft aufzeigen“, sagte Müller. Das Ruhrgebiet benötigt Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung. Deshalb entsteht die „Gründerallianz Ruhr“, deren Fonds bereits 30 Millionen Euro Risikokapital umfasst. „Wir wollen das Ruhrgebiet als attraktiven Standort für Gründer positionieren“, sagte Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Vorstand der RAG-Stiftung. „Solch ein industriell erfahrenes Umfeld haben Berlin und München nicht“, fügte Müller hinzu.
Im Programm von „Glückauf Zukunft“steht die Jugend im Mittelpunkt: Im November entwickeln junge Teams in Oberhausen innerhalb von 24 Stunden Ideen, um das Ruhrgebiet für Start-ups attraktiver zu machen. In einem anderen Projekt machen Schüler Vorschläge, wie Bergbauregionen lebenswerter gestaltet werden können. 2016/17 wurden rund 100 Vorschläge eingereicht – die sieben Sieger erhielten bis zu 50.000 Euro. Zudem werden mehr als 400 Jugendzentren in den Bergbauregionen Ruhr, Saar und Ibbenbüren unterstützt. Das Bergbaumuseum Bochum wird für rund 15 Millionen Euro ausgebaut.