Auch die Sicherheit fordert Opfer
Schon im Wahlkampf haben CDU und FDP die innere Sicherheit zum zentralen Thema gemacht. Nach der Regierungsübernahme setzte die neue Landesregierung mit der Verstärkung der Polizei, dem Ausbau der Videoüberwachung und 118 neuen Stellen zur Terrorbekämpfung – allein 95 davon beim Verfassungsschutz – erste entsprechende Maßnahmen um. Der neue Verfassungsschutzbericht zeigt: Das war nicht alles nur dem Wahlkampf und der parteipolitischen Profilbildung geschuldet. Es gibt eine objektive Notwendigkeit, die Sicherheitsbehörden in NRW aufzurüsten. Das politisch-extremistische Gewaltpotenzial in NRW wächst mit beängstigender Dynamik. Zudem professionalisieren die Täter ihre Tarnung und ihre tödlichen Tatwerkzeuge. NRW ist schon mehreren konkret geplanten Attentaten mit verheerendem Potenzial nur um Haaresbreite entkommen.
Aber Sicherheit hat ihren Preis. Zusätzliche Beamte und bessere Ausrüstung kosten Steuergeld. Und wenn der Staat dunkle Terrorpläne zuverlässig und rechtzeitig erkennen soll, müssen wir auch beim Datenschutz Zugeständnisse machen. Lieber eine ungerechtfertigte Telefonüberwachung zu viel als eine rechtzeitig entdeckte Bombe zu wenig. BERICHT RECHTSRADIKALE STRAFTATEN . . ., TITELSEITE
ILebensretter für Bäder
n Deutschland gibt es derzeit rund 6500 Schwimmbäder. Nach Angaben der Organisation „Bäderallianz für Deutschland“sind in den vergangenen 17 Jahren durchschnittlich jedes Jahr 80 geschlossen worden – macht ein Minus von knapp 1400 Bädern. Nicht jedes dieser Schwimmbäder bedeutet zwangsläufig einen Verlust, dennoch bleibt die Entwicklung alarmierend.
Laut einer Forsa-Umfrage sind 59 Prozent der Zehnjährigen keine sicheren Schwimmer. Das heißt, sie würden die vorgeschriebenen Leistungen des Bronze-Jugendschwimmabzeichens nicht erfüllen. Dafür sind 200 Meter in höchstens 15 Minuten gefordert – kein Marathon also.
Die Kommunen stehen jedoch vor gewaltigen Aufgaben, da genießt ein Schwimmbad mitunter nicht die höchste Priorität. Deshalb ist das ehrenamtliche Engagement der Vereine, die mit Unterstützung der Städte und vielen eigenen Leistungen Bäder offen halten, ein wahrer Segen. Denn Schwimmen ist kein x-beliebiger Sport, sondern eine Fähigkeit, die einem das Leben retten kann. BERICHT
FC Planlos
Der FC Bayern ist einer der bedeutendsten Klubs der Welt mit Millionen Fans und einer Titelsammlung, mit der man Telefonbücher füllen könnte. Investoren stehen Schlange. Ein moderner Fußball-Konzern. Geführt wird der Verein aber wie ein Familienunternehmen, in dem sich der Patriarch weigert, einen Nachfolger für sich aufzubauen, weil er der Überzeugung ist, unersetzlich zu sein.
Uli Hoeneß hält nach abgesessener Strafe wegen Steuerhinterziehung die Fäden der Macht längst wieder fest in der Hand. Hoeneß ist der FC Bayern. Das Ergebnis des sportlichen Missmanagements ist dramatisch. Kompetenz scheint hinderlich, um sich für einen Job zu qualifizieren. Als Sportdirektor wurde in Hasan Salihamidzic ein Grüßaugust eingestellt.
Jupp Heynckes wird wohl noch einmal seinem Weggefährten Hoeneß helfen. Dieser Freundschaftsdienst macht sichtbar, wie planlos die Bayern derzeit geführt werden. Es ist dringend Zeit für Veränderungen. Hoeneß sollte den Moment selbst bestimmen und zurücktreten, bevor er seinen Status als Vereinslegende vollends demontiert. BERICHT