Rheinische Post Langenfeld

Aus Kölsch und Alt wird in Monheim jetzt Költ

- VON ADRIAN TERHORST

Zwei Düsseldorf­er haben mit Biermanufa­ctur-Brauer Henning Barkey obergärige Sorte kreiert und suchen Finanziers.

MONHEIM/DÜSSELDORF Alt oder Kölsch? Für die meisten gibt es darauf nur eine Antwort. Dass beide Biere zusammenpa­ssen können, ist eigentlich unvorstell­bar. Doch das Bier, das die jungen Gründer Hans Berlin (26) und Matthias Ross (27) mit Brauer Henning Barkey aus der Monheimer Biermanufa­ctur entwickelt haben, verbindet Kölsch und Alt. Unter dem Namen „Költ“gehen sie damit jetzt an den Markt.

Alles begann im Sommer 2014. Als Hans Berlin und Matthias Ross mit Freunden aus Köln in der Düsseldorf­er Altstadt unterwegs waren, brandete mal wieder die bekannte Diskussion um das bessere der beiden Biere auf. Daraus entstand die Idee, ein Bier zu schaffen, das Alt und Kölsch so verbindet, dass sich beide Städte näherkomme­n. „Kölsch und Alt sind gar nicht so unterschie­dlich in ihrer Herstellun­g, wie viele meinen“, sagt Berlin. „Bei beiden handelt es sich um obergärige Biere, deren Brauprozes­s identisch ist.“Unterschie­de gibt es bekanntlic­h jedoch in der Farbe, da im Alt Röstmalz enthalten ist, sowie in der Würze, die das Alt durch die stärkere Hopfung erhält. Kölsch wird hingegen ohne Röstmalz hergestell­t und enthält meistens noch einen kleinen Anteil Weizen.

Doch zunächst blieb es bei losen Gedankensp­ielen zweier Freunde, die ihre „Feierabend­idee“nicht weiter verfolgten. Nach Abschluss seines Design-Studiums in Düsseldorf zog es den gebürtigen Münsterane­r Berlin wegen Beruf und Studium nach Hamburg. Ebenso Matthias Ross, der ebenfalls Design in Düsseldorf studierte. 2016 kehrten sie jedoch wieder nach Düsseldorf zurück, um zusammen im Kreativtea­m einer Werbeagent­ur zu arbeiten. „Und so flammte auch wieder unsere Idee auf, ein Bier für das ge- samte Rheinland zu schaffen“, sagt Ross. Auf der Suche nach kleineren Brauereien stießen sie auf die Biermanufa­ctur von Brauer Henning Barkey in der Monheimer Altstadt, in der bereits Alt und helles Obergärige­s gebraut wird. Barkey war schnell von ihrer Idee begeistert.

In vielen Treffen entwickelt­en sie das Konzept von „Költ“. „Uns war von Anfang an wichtig, ein Bier zu entwickeln, das sowohl im Geschmack als auch in der Farbe genau in der Mitte von Kölsch und Alt liegt“, sagt Berlin. Im August war es schließlic­h so weit, das erste „Költ“ wurde gebraut. „Herausgeko­mmen ist ein bernsteinf­arbenes, obergärige­s Bier, das sowohl süffig als auch würzig schmeckt“, erklärt Ross.

Da in der kleinen Monheimer Brauerei eine Abfüllanla­ge fehlt, können sie bislang nur brauen, aber ihr Bier nicht in Flaschen abfüllen. Über eine Crowdfundi­ng-Aktion auf der Plattform „https://www.startnext.com/koelt“wollen sie 20.000 Euro einsammeln. Damit soll die erste große Produktion finanziert werden, um „Költ“2018 auf den Markt zu bringen zu können. Für ihre Unterstütz­er wollen sie in zwei Wochen vorab 300 bedruckte 0,75Liter-Flaschen in einem aufwändige­n Verfahren per Hand abfüllen. „Die Crowdfundi­ng-Aktion ist für uns zugleich ein erster Test, ob überhaupt Interesse an unserem Bier besteht“, sagt Ross.

Am 7. Oktober fiel der Startschus­s der Aktion. Mehr als 5000 Euro haben sie schon eingesamme­lt.

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FOTO: KÖLT Brauer Henning Barkey (l.) aus der Monheimer Biermanufa­ctur bringt mit Hans Berlin und Matthias Ross jetzt „Költ“auf den Markt.

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