Aus Kölsch und Alt wird in Monheim jetzt Költ
Zwei Düsseldorfer haben mit Biermanufactur-Brauer Henning Barkey obergärige Sorte kreiert und suchen Finanziers.
MONHEIM/DÜSSELDORF Alt oder Kölsch? Für die meisten gibt es darauf nur eine Antwort. Dass beide Biere zusammenpassen können, ist eigentlich unvorstellbar. Doch das Bier, das die jungen Gründer Hans Berlin (26) und Matthias Ross (27) mit Brauer Henning Barkey aus der Monheimer Biermanufactur entwickelt haben, verbindet Kölsch und Alt. Unter dem Namen „Költ“gehen sie damit jetzt an den Markt.
Alles begann im Sommer 2014. Als Hans Berlin und Matthias Ross mit Freunden aus Köln in der Düsseldorfer Altstadt unterwegs waren, brandete mal wieder die bekannte Diskussion um das bessere der beiden Biere auf. Daraus entstand die Idee, ein Bier zu schaffen, das Alt und Kölsch so verbindet, dass sich beide Städte näherkommen. „Kölsch und Alt sind gar nicht so unterschiedlich in ihrer Herstellung, wie viele meinen“, sagt Berlin. „Bei beiden handelt es sich um obergärige Biere, deren Brauprozess identisch ist.“Unterschiede gibt es bekanntlich jedoch in der Farbe, da im Alt Röstmalz enthalten ist, sowie in der Würze, die das Alt durch die stärkere Hopfung erhält. Kölsch wird hingegen ohne Röstmalz hergestellt und enthält meistens noch einen kleinen Anteil Weizen.
Doch zunächst blieb es bei losen Gedankenspielen zweier Freunde, die ihre „Feierabendidee“nicht weiter verfolgten. Nach Abschluss seines Design-Studiums in Düsseldorf zog es den gebürtigen Münsteraner Berlin wegen Beruf und Studium nach Hamburg. Ebenso Matthias Ross, der ebenfalls Design in Düsseldorf studierte. 2016 kehrten sie jedoch wieder nach Düsseldorf zurück, um zusammen im Kreativteam einer Werbeagentur zu arbeiten. „Und so flammte auch wieder unsere Idee auf, ein Bier für das ge- samte Rheinland zu schaffen“, sagt Ross. Auf der Suche nach kleineren Brauereien stießen sie auf die Biermanufactur von Brauer Henning Barkey in der Monheimer Altstadt, in der bereits Alt und helles Obergäriges gebraut wird. Barkey war schnell von ihrer Idee begeistert.
In vielen Treffen entwickelten sie das Konzept von „Költ“. „Uns war von Anfang an wichtig, ein Bier zu entwickeln, das sowohl im Geschmack als auch in der Farbe genau in der Mitte von Kölsch und Alt liegt“, sagt Berlin. Im August war es schließlich so weit, das erste „Költ“ wurde gebraut. „Herausgekommen ist ein bernsteinfarbenes, obergäriges Bier, das sowohl süffig als auch würzig schmeckt“, erklärt Ross.
Da in der kleinen Monheimer Brauerei eine Abfüllanlage fehlt, können sie bislang nur brauen, aber ihr Bier nicht in Flaschen abfüllen. Über eine Crowdfunding-Aktion auf der Plattform „https://www.startnext.com/koelt“wollen sie 20.000 Euro einsammeln. Damit soll die erste große Produktion finanziert werden, um „Költ“2018 auf den Markt zu bringen zu können. Für ihre Unterstützer wollen sie in zwei Wochen vorab 300 bedruckte 0,75Liter-Flaschen in einem aufwändigen Verfahren per Hand abfüllen. „Die Crowdfunding-Aktion ist für uns zugleich ein erster Test, ob überhaupt Interesse an unserem Bier besteht“, sagt Ross.
Am 7. Oktober fiel der Startschuss der Aktion. Mehr als 5000 Euro haben sie schon eingesammelt.