Rheinische Post Langenfeld

NDR-Doku: Rolle des TÜVs im Streit um CO-Pipeline

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LANGENFELD/MONHEIM (RP) In der Reihe „45 Minuten“des NDR untersucht­e die Autorin Caroline Schmidt die Rolle des Technische­n Überwachun­gsvereins bei den KfzPrüfung­en, aber auch das fragwürdig­e Verhalten des TÜV bei Großprojek­ten. Unter dem Titel: „Der TÜV - Ein Siegel ohne Wert?“stellt die Autorin fest, dass das bekannte TÜV-Siegel vielen als Synonym für Sicherheit gilt. Schmidt fragt: „Kann man dem TÜV noch vertrauen?“Sie stellt die Probleme des TÜV als Unternehme­n mit Gewinnstre­ben und die dadurch zunehmende „Abhängigke­it“von den Auftraggeb­ern der Industrie auch am Beispiel des Verfahrens um die von Bayer verlegte Kohlenmono­xid-Leitung (CO-Pipeline) dar.

„Dabei wurde ja sogar gerichtlic­h festgestel­lt, dass eine objektive Prüfung und Begutachtu­ng fehlte“, sagt Dieter Donner, Pressekoor­dinator der Anti-CO-Pipeline-Initiative­n: „Die Richter sahen den Gutachter ,durch einen hohen Grad an Identifika­tion mit dem Vorhaben’ geprägt („Wir bauen sicher!“) und eines unabhängig­en Sachverstä­ndigen insoweit unangemess­en, als er sich permanent durch Blickkonta­kt der Zustimmung der Vertreter der Beigeladen­en – namentlich des Herrn Breuer – rückversic­herte.“Bayerund TÜV-Verantwort­liche wollten sich nicht zu diesem brisanten Thema äußern. Der TÜV-Hessen sagte, dass der Gutachter „unabhängig und frei von Anweisunge­n durch den Auftraggeb­er gearbeitet habe“. Donner fordert Antworten von NRW-Ministerpr­äsident Laschet.

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