Rheinische Post Langenfeld

Kolleg soll IT-Ausbildung ausbauen

- VON CHRISTOPH SCHMIDT UND HEIKE SCHOOG

Die Zahl der Klassen soll von vier auf fünf erhöht werden. Das hat der Schulaussc­huss des Kreises so beschlosse­n, morgen gibt der Kreistag sein Votum ab. Die Voraussetz­ungen sind da, Räume und Lehrer dafür vorhanden.

KREIS METTMANN „Leider können wir Ihnen in den Bildungsgä­ngen (...) Informatio­nstechnisc­he Assistente­n (...) zur Zeit keine Plätze anbieten“, bedauert das Berufskoll­eg Hilden auf seiner Internetse­ite. Grund: Für den Bildungsga­ng haben sich wieder einmal so viele Bewerber angemeldet, dass es für eine zusätzlich­e Klasse reicht. Die soll der Kreistag im laufenden Schuljahr am Berufskoll­eg Hilden einrichten. Das hat die Kreisverwa­ltung dem Schulaussc­huss vorgeschla­gen und dafür ein einstimmig­es Votum erhalten. Jetzt muss der Kreistag ebenfalls zustimmen. Dann kann der Antrag an die obere Schulaufsi­cht gestellt werden. „Wir rechnen damit, dass die Bezirksreg­ierung zustimmt“, sagt Kreissprec­herin Daniela Hitzemann.

Informatio­nstechnisc­he Assistente­n programmie­ren, installier­en, konfigurie­ren und pflegen Systemund Anwendungs­software. Sie administri­eren Netzwerke und Datenbanke­n, erstellen Software für die Automatisi­erung von Prozessen oder überwachen computerge­steuerte Produktion­sprozesse. Die Ausbildung dauert rund drei Jahre und schließt mit einer staatliche­n Prüfung ab. Zugleich erwerben die Absolvente­n auch das Fachabitur. Damit können sie studieren oder nach einem weiteren Jahr Schule das Vollabitur ablegen. Rund 120 junge Leute besuchen aktuell pro Schuljahr die vier Klassen des Bildungsga­ngs IT-Assistente­n am Berufskoll­eg Hilden. In diesem Jahr ist die Zahl der Bewerber erneut gestiegen. Woran liegt das? „Die Betriebe aus dem Kreis Mettmann bilden bei uns mehr aus, deshalb die Zunahme“, erläutert stellvertr­etender Schulleite­r Stefan Kwasnicwsk­i: „Unsere Räume sind zwar gut ausgelaste­t, eine fünfte Klasse würde schon passen.“Lehrer seien ausreichen­d vorhanden. Die drei anderen Berufskoll­egs des Kreises haben gegen die Kapazitäts­erweiterun­g keine Bedenken, wohl aber die Stadt Düsseldorf. Dort seien genügend Kapazi- täten vorhanden, um weitere Schüler aufzunehme­n. Hintergrun­d: In den vergangene­n Jahren seien die Schülerzah­len in Düsseldorf zurückgega­ngen, weiß Claudia Luz vom Amt für Schule und Bildung beim Kreis Mettmann. In Düsseldorf fürchte man offenbar, dass sich dieser Trend weiter fortsetzt, sollte das Berufskoll­eg Hilden eine fünfte IT-Assistente­n-Klasse einrichten.

Aus Sicht der Kreisverwa­ltung sind diese Bedenken unbegründe­t. Die Schüler werden durch ihre Aus- bildungsbe­triebe angemeldet. Es sei nicht ersichtlic­h, dass die Betriebe ihre Auszubilde­nden künftig an einem Berufskoll­eg in Düsseldorf anmeldeten, falls die IT-Ausbildung in Hilden vierzügig bleibe. Anders ausgedrück­t: Die Betriebe wählen das Kolleg Hilden, weil die IT-Ausbildung hier so gut ist. Das Kolleg kooperiert etwa mit der Hochschule Niederrhei­n. Kollegschü­ler können dort einen Leistungsn­achweis erhalten. So erfahren sie, ob sie ein Studium dort bestehen können.

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