Müller fehlt den Bayern in den Wochen der Wahrheit
Der Angreifer hat einen Muskelfaserriss im Oberschenkel, er fällt für die Spiele gegen Leipzig und in Dortmund aus.
MÜNCHEN/DÜSSELDORF Der FC Bayern München steht vor ein paar wegweisenden Begegnungen. Diese Woche spielt er gleich zweimal gegen den neuen Herausforderer RB Leipzig (morgen im Pokal, Samstag in der Meisterschaft); nächste Woche tritt er im Kampf um Platz zwei in der Champions-League-Gruppe bei Celtic Glasgow und zum alten Bundesliga-Hit bei Borussia Dortmund an. Ausgerechnet in diesen Spielen fehlt Thomas Müller. Beim 1:0 in Hamburg hat sich der Kapitän einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zugezogen – bei einem kunstvollen Ballstreichler, mit dem er das Tor vorbereitete. Müller war zur Halbzeit auf den Platz gekommen und musste nach zehn Minuten wieder in die Kabine humpeln. Drei Wochen werde er pausieren, teilte sein Klub mit.
Für seinen neuen, alten Trainer Jupp Heynckes ist das ein echter Schlag. Anders als sein Vorgänger Carlo Ancelotti ist der 72-Jährige ein großer Müller-Fan. Und das ist nur scheinbar ein Widerspruch. Der erklärte Perfektionist Heynckes mag Müllers Unberechenbarkeit und das ausgeprägte Gefühl dafür, im richtigen Moment am richtigen Platz aufzutauchen. „Er ist ein ganz, ganz großer Spieler“, sagte der Coach bereits zum Amtsantritt vor drei Wochen. Müller bedankte sich für das Kompliment mit zwei starken Vorstellungen in den Spielen gegen Freiburg (5:0) und Glasgow (3:0).
In Hamburg bekam er zunächst eine Pause, Heynckes wollte den frischen Müller für die kommenden Spiele. Nun muss er sich eine neue Aufteilung in der Offensive ausdenken. Das ist schon deshalb nicht so ganz leicht, weil er ohnehin schon auf Linksaußen Franck Ribéry verzichten muss. Kandidaten für eine Position im offensiven Mittelfeld, die durch Müllers Ausfall frei wird, sind Thiago Alcántara und James Rodriguez. Thiago spielte bei Heynckes schon die eher defensivere Rol- le in der Zentrale. James durfte in Hamburg eine Halbzeit vorspielen. Sein Vortrag dürfte dem Trainer nur sehr bedingt gefallen haben, er nahm ihn zur Pause aus der Mannschaft.
Mats Hummels spielte mit leichten Beschwerden durch. Nach noch nicht bestätigten Meldungen soll sich der Verteidiger einen Kapselriss eingehandelt haben. Sein Einsatz in Leipzig beim Pokalspiel ist jedenfalls nicht gesichert. Auch das wird Heynckes nicht begeistern.