Rheinische Post Langenfeld

Arbeitgebe­r müssen häufiger mit Besuch vom Zoll rechnen

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KREIS METTMANN (bine) Das Risiko für Dumpingloh­n-Firmen steigt: Im Kreis Mettmann ist die Gefahr für Unternehme­n, bei unsauberen Praktiken vom Zoll erwischt zu werden, erstmals seit Jahren gestiegen.

Das zuständige Hauptzolla­mt Düsseldorf kontrollie­rte im ersten Halbjahr insgesamt 700 Betriebe – das sind 63 Prozent mehr als im Vorjahresz­eitraum.

Allein im Baugewerbe prüften die Beamten der Finanzkont­rolle Schwarzarb­eit (FKS) 161 Arbeitgebe­r. Im Fokus dabei insbesonde­re: illegale Beschäftig­ung, Lohn-Prellerei und Betrug bei der Sozialvers­icherung.

Das hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mitgeteilt. Die Gewerkscha­ft beruft sich dabei auf eine Anfrage der Grünen ans Bundesfina­nzminister­ium.

Die IG BAU Düsseldorf begrüßt die Zunahme der Prüfungen. „Es ist offenbar endlich die Botschaft angekommen, dass sich Schwarzarb­eit nur durch mehr staatliche Kontrolle eindämmen lässt“, sagt Bezirksche­fin Doris Jetten.

So stieg auch die Zahl der Kontrolleu­re: Beschäftig­te die FKS im vorigen Jahr bundesweit noch 6865 Beamte, waren es im Juni 7211, wie aus der Auswertung des Finanzmini­steriums hervorgeht.

Grund zur Entwarnung sieht Jetten nicht, vor allem nicht in der Baubranche. Hier würde oft nicht mal der vorgeschri­ebene Mindestloh­n gezahlt.

So verhängte das Hauptzolla­mt Düsseldorf allein für Verstöße gegen den Bau-Mindestloh­n im ersten Halbjahr Bußgelder in Höhe von 16 200 Euro.

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