EINZELKRITIK Bailey und Bender – Bayers Doppel-B für den Derbysieg
Bernd Leno Den Rückstand hatte der Schlussmann nicht zu verantworten. Das hat Jonathan Tah ganz alleine verbockt. Ernsthaft geprüft wurde er nur selten – außer in der 70. Minute, als er ein Pfund des ExLeverkuseners Tim Handwerker entschärfte. Note: 2
Wendell Schaltete sich munter in die Vorwärtsbewegung ein und hatte die erste Chance des Spiels. Als sich Köln dem Leverkusener Pressing entzog, hatte auch er weniger Räume zur Entfaltung. Ob der Brasilianer mit seiner Schwalbe, für die er Mitte der zweiten Halbzeit die Gelbe Karte sah, den Sommer herbeiführen wollte, bleibt unklar. Note: 3
Jonathan Tah Das 0:1 geht auf seine Kappe. Selten hat man gesehen, dass sich der bullige Innenverteidiger derart abkochen lässt. Man darf aber auch nicht vergessen, dass er erst 21 Jahre alt ist. Insofern fällt das Gegentor wohl in die Kategorie „Erfahrungswerte“. In der zweiten Halbzeit gewann er zunehmend Sicherheit und bereitete per Kopf den Führungstreffer vor. Note: 3
Sven Bender War in den Zweikämpfen gewohnt engagiert und verrichtete solide Abwehrarbeit. Schaltete sich manchmal auch gewinnbringend in den Spielaufbau ein und erlaubte sich kaum Fehler. Sein Tor zum 2:1 vergoldete die gute Leistung. Note: 2
Panagiotis Retsos Der Grieche leistete sich in der ersten halben Stunde etliche Patzer, die zu seinem Glück folgenlos blieben. Seine Unsicherheiten stecken aber bisweilen auch die Teamkollegen an. Zur Halbzeit war Schluss und Benjamin Henrichs übernahm seinen Part in der Viererkette. Note: 5
Charles Aránguiz Ein Abschluss der Marke „Richtung Eckfahne“in der Mitte der ersten Halbzeit – viel mehr war von dem Chilenen zunächst nicht zu sehen. Er ließ auch seine zuletzt gewohnte Sicherheit bei Pässen vermissen. Als zweikampfstarker Mittelfeldwühler war er aber meistens zur Stelle. Note: 3
Julian Baumgartlinger Wirkte in den meisten Szenen aufmerksam, konnte aber auch längst nicht jeden Pass an den Mann bringen. Dennoch war es keine schlechte Partie des Österreichers, der seit Monaten in der Rolle des Reservisten festhängt. Note: 3
Julian Brandt Für jemanden, der „keine Gnade“gegen den 1. FC Köln zeigen wollte, war erstaunlich wenig von dem Nationalspieler zu sehen. Zwar zeigte er einige gute Dribblings und war an vielen Vorstößen seiner Mannschaft beteiligt, aber viel mehr als brotlose Kunst war das in den meisten Fällen nicht. Note: 4
Leon Bailey Spielfreudig, engagiert und immer für ein Dribbling bereit. Es war schon lässig, wie der Jamaikaner Timo Horn vor seinem Treffer zum 1:1 umkurvte. Die Vorarbeit zum vermeintlichen 3:1 war zwar stark, aber nicht regelkonform. Er leitete den Ball mit dem Oberarm weiter und wurde durch den Videobeweis überführt. Note: 2+
Kai Havertz Der Vorlagen-Hattrick in Mönchengladbach dürfte dem 18-Jährigen den Startelfeinsatz im Derby beschert haben. An seine Ausnahmeleistung vor sieben Tagen konnte er indes nicht anknüpfen. Zur Halbzeit war sein Arbeitstag beendet. Note: 4
Kevin Volland Blieb über weite Strecken der ersten Hälfte wirkungslos. Es einfach nicht sein Ding, die vorderste Spitze zu geben. Im zweiten Durchgang gelang ihm als dann wieder hängende Spitze hinter Lucas Alario die Vorarbeit zum wichtigen 1:1. Sein Treffer zum 3:1 wurde nachträglich per Videobeweis aberkannt. Note: 2-
Lucas Alario Seine Hereinnahme für Havertz zur Halbzeit entpuppte sich als kluge Maßnahme. Der Argentinier war am Ausgleich beteiligt. Danach lauerte er stets auf seine Chance und war so gut wie immer anspielbar. Alles gelang dem Angreifer aber längst nicht. Note: 4+
Benjamin Henrichs Ersetzte den unsicheren Retsos und machte beinahe ebenso unsicher weiter. Seiner Fehleinschätzung wäre beinahe die neuerliche Kölner Führung zu verdanken gewesen, doch Handwerkers Schuss schlug dank Leno nicht im Tor ein (70.). Note: 4
Dominik Kohr Der U21-Europameister durfte in den Schlussminuten auch noch ein wenig DerbysiegAtmosphäre genießen. Ohne Note