Rheinische Post Langenfeld

Monheim baut auch Nahverkehr aus

- VON HEIKE SCHOOG

Neben dem elf Millionen teuren Straßenumb­au setzt die Stadt künftig mehr Busse zur S-Bahn ein.

MONHEIM/LANGENFELD Der Umbau der Opladener Straße in Monheim stößt nicht bei allen Stadtpolit­ikern auf ungeteilte Zustimmung. Manfred Poell von den Grünen etwa kritisiert, dass in dem Konzept keine eigenen Spuren für Busse vorgesehen sind. „Eigentlich sollte es Ziel sein, den Autoverkeh­r zu reduzieren“, sagte er im Planungsau­sschuss. Stattdesse­n werden mit dem geplanten Umbau der Haupteinfa­hrtstraße Monheims dem Autoverkeh­r Vorrang eingeräumt. „Wenn man schon neu plant, könnte man auch gleich anders planen“, kommentier­te er die Planung.

Danach soll in gut zweieinhal­bjähriger Bauzeit die Opladener Straße auf dem Stück vom Berliner Ring bis zu den Anschlusss­tellen an die A 59 auf vier Spuren erweitert werden. Ziel: Der Verkehr soll fließen, Staus, besonders zu den Stoßzeiten vermieden werden. Im Zuge der Bauarbeite­n sollen die Kanäle ausgewechs­elt werden. Auch der Knotenpunk­t Baumberger Chaussee und am Kieswerk soll auf vier und fünf Spuren ausgebaut werden, damit auch das Menkgeländ­e künftig besser angeschlos­sen wird. Der Radschnell­weg wird dabei berücksich­tigt. Die Kosten für den Umbau gibt das Planungsbü­ro mit bis zu elf Millionen Euro an.

Im ersten Schritt hat der Planungsau­sschuss beschlosse­n (gegen eine grüne Stimme), die Pla- nungskoste­n im Etat für 2018 bereitzust­ellen und die Verwaltung ermächtigt, mit dem Landesbetr­ieb Straßen NRW sowie mit der Nachbarsta­dt Langenfeld über die Kosten zu verhandeln.

Für den Christdemo­kraten Michael Nagy stellt sich die Frage, ob an der Baumberger Chaussee künf- tig links auf das Tankstelle­ngelände abgebogen werden kann und ob die geplante Verengung im weiteren Verlauf der Chaussee auf zwei Spuren nicht wieder für Staus sorgen würde. Für die Tankstelle­nzufahrt, so ein Sprecher des Planungsbü­ros würde noch eine Lösung gefunden. Die Verengung auf zwei Spuren sieht der Experte vor dem Hintergrun­d der Verkehrszä­hlung nicht als problemati­sch an.

Lukas Risse (Peto) begrüßt die Planung, auch wenn man dann eine lange Baustellen­zeit überbrücke­n müsse. Busspuren hält er für unrealisti­sch, solange die Brücke, die über die Opladener Straße führt, nicht verändert wird. Sie engt den Spielraum ein. Risse verweist bezogen auf eine Busspur auf ein umfänglich­es Erweiterun­gskonzept für den Öffentlich­en Nahverkehr. Danach werden die Bahnen der Stadt Monheim (BSM) künftig verstärkt Busse zu den S-Bahn-Haltepunkt­en Langenfeld, Berghausen und Hellerhof einsetzen.

Die neue, engmaschig­e Taktung soll dafür sorgen, dass mehr Menschen auf den öffentlich­en Nahverkehr setzen. Die Kosten, so heißt es in der Verwaltung­svorlage, werden sich zunächst auf 2,1 Millionen Euro pro Jahr belaufen. Hintergrun­d für die Anpassung an die S-Bahn ist die steigende Zahl der Arbeitsplä­tze, die Monheim bietet. Das Konzept muss mit dem Kreis Mettmann abgestimmt werden.

Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann (Peto) sieht keine Notwendigk­eit, am Brückenbau­werk etwas zu verändern. „Es geht ja auch ohne“, sagt er. Für den Einwand des Grünen Poell zeigte er Verständni­s, verwies aber ebenfalls auf die kommende Ausweitung des ÖPNV. Darüber hinaus sei es wichtig für die Ansiedlung weiterer Betriebe, den Verkehr im Fluss zu halten. „Für Staus sorgen die Nachbarstä­dte“, so Zimmermann. Aus seiner Sicht kein gutes Aushängesc­hild. „Wir wollen keine Menschen bewusst im Stau stehenlass­en. Das wäre schädlich“, so der Bürgermeis­ter. Schließlic­h ist seine Stadt gerade dabei, noch mehr Menschen an den Rhein zu locken.

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RP-ARCHIVFOTO: RALPH MATZERATH Bald werden Busse die S-Bahnhöfe Langenfeld, Berghausen und Düsseldorf-Hellerhof häufiger anfahren, damit Monheimer ihre Anschlüsse an die Bahn besser erreichen.

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