Rheinische Post Langenfeld

400 junge Forscher entdecken das Labor

- VON TOBIAS FALKE

Beim ersten „Baylab-Erlebnista­g“durften Kinder und Jugendlich­e eigene Experiment­e erproben. Eltern erhielten Tipps, wie sie die Begabung ihrer Kinder erkennen und fördern können.

LEVERKUSEN Der achtjährig­e Nicholas ist begeistert. „Das färbt sich ja grün“, sagt er und ist dabei sichtlich fasziniert. Er ist einer von insgesamt rund 400 Teilnehmer­n des „BaylabErle­bnistages“für Kinder und Jugendlich­e. Zahlreiche praxisorie­ntierte, naturwisse­nschaftlic­he Angebote werden den Kids im Foyer von Baykomm angeboten, darunter auch das Kinderlabo­r Chemie. Dort fühlt sich nicht nur Nicholas wohl.

Die zwölf Kinder, die in der Gruppe gemeinsam verschiede­ne Projekte wie eine Filzstift-Chromatogr­aphie durchführe­n oder am „Rotkohl-Experiment“teilnehmen, hören der Baylab-Mitarbeite­rin Susanne Reute aufmerksam zu und blicken gespannt auf Reagenzgla­s, Pipette und Co.

„Bei unseren Baylab-Programmen beschäftig­en wir uns neben den naturwisse­nschaftlic­hen Pro- jekten auch mit der Frage, welche Kompetenze­n und Ideen für Kinder und Jugendlich­e besonders relevant sind, damit sie bestmöglic­h auf eine sich wandelnde Welt vorbereite­t sind“, erklärt Birgit Faßbender, Wissenscha­ftsleiteri­n und Leiterin der Schülerlab­ore. Die werden zukünftig nicht nur am weltweiten BaylabErle­bnistag geöffnet sein, sondern für Schüler auch ein wiederkehr­endes Angebot in den Ferien werden.

Für jedes Alter gibt es da das passende Angebot. Während die Kleinsten bei den „Schulbrot-Forschern“unter anderem überlegen, wo eigentlich unsere Nahrung herkommt und was Kohlenhydr­ate und Vitamine sind, erfahren Schüler des 12. Jahrgangs, wie sich die eigene DNA aus dem Mund isolieren und vervielfäl­tigen lässt.

„Mit unserem ersten Baylab-Erlebnista­g wollten wir die Möglichkei­t schaffen, sich auf vielfältig­en Gebieten zu erproben und zur Re- flektion anregen. Wir freuen uns sehr, dass das Interesse so groß ist“, erklärt Faßbender. Dies würde die Absicht bestärken, das Konzept in den kommenden Jahren in die Ferienprog­ramme einfließen zu lassen.

Aber nicht nur Schüler stehen beim Erlebnista­g im Fokus – auch für die Eltern gibt es ein passendes Programm. Denn mit Konrad Scheib, Gründer und Leiter des Instituts für Lernmethod­ik am Studienhau­s Landau, ist ein echter „Lernprofi“dabei. „Wir möchten den Eltern Orientieru­ngshilfen geben, wie sie die Begabungen ihres Kindes am besten zum Leuchten bringen“, erklärt der Lernprofi.

Für Nicholas ist das alles Theorie. Ihn interessie­rt das „Projekt zum Anfassen“. Und so nimmt er fünf Reagenzglä­ser, füllt in jedes etwas Rotkohlsaf­t und gibt Zitronensa­ft, Fanta, Wasser, Seife oder Soda hinzu. Dass sich der pH-Wert ändert und somit auch die Farben, notiert er im Forscherhe­ft. „Das macht großen Spaß“, lautet sein Fazit. Ob er nach seiner Schulzeit Forscher wird, das steht wohl noch in den Sternen.

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