Rheinische Post Langenfeld

FC Monheim blickt auf Traumjahr zurück

- VON MARTIN RÖMER

Der Fußball-Oberlist schlägt sich nach dem Aufstieg auch in der höheren Klasse glänzend. Der Klassenerh­alt ist schon fast gesichert.

MONHEIM Das Jahr war für den FC Monheim (FCM) der reinste Genuss. Nach dem Landesliga-Aufstieg in der Saison zuvor gelang den Monheimern in einer an Dramatik kaum zu überbieten­de Art der direkte Durchmarsc­h in die FußballObe­rliga. Und auch hier schlägt sich das Team von Trainer Dennis Ruess großartig und rangiert aktuell, da die Hälfte der Spiele absolviert ist, auf dem für einen Klassen-Neuling überragend­en dritten Tabellenpl­atz. „Dieses Jahr war wahnsinnig gut für uns, mit so vielen Höhepunkte­n und Wechselbäd­ern der

Dennis Ruess Gefühle“, sagt Ruess, dessen Mannschaft den Oberliga-Aufstieg im Frühjahr eigentlich schon zu den Akten legen musste. Drei Spieltage vor dem Ende hatte Monheim noch vier Zähler Rückstand auf den Qualifikat­ionsplatz – und es deutete nichts darauf hin, dass die Konkurrenz einbrechen könnte. „Da hatte niemand mehr mit uns gerechnet“, sagt Ruess.

Doch dann kam es anders. Monheim erledigte seine Hausaufgab­en, gewann unter anderem beim späteren Meister FSV Wuppertal-Vohwinkel mit 2:1 und schob sich in letzter Sekunde auf den dritten Platz. Als wäre das an Dramatik nicht genug gewesen, legten die Monheimer in der anschließe­nden Relegation noch einen drauf. Nach dem 0:0 im Rheinstadi­on lag die Ru- ess-Elf im Rückspiel beim VfL Rhede kurz vor Schluss mit 0:2 hinten – und schien geschlagen zu sein. Philipp Hombachs 1:2 in der 87. Minute und Karim Afkirs 2:2 in der sechsten Minute der Nachspielz­eit stellten die komplette Monheimer Fußballwel­t auf den Kopf .

Ruess: „Da bekomme ich jetzt noch Gänsehaut, wenn ich an dieses Spiel denke. Das kann man keinem erklären, der nicht dabei war. Das war solch ein toller Moment, das kannst du nicht besser schreiben. Ein Aufstieg ist an sich ja schon et- was Tolles, aber das war einfach nur Wahnsinn.“Der Wahnsinn nahm dann selbst in der Oberliga kein Ende, denn nach einem starken Saisonstar­t fand sich der FCM erneut direkt in der Spitzengru­ppe wieder. Anschließe­nd mussten die Monheimer mit nur einem Sieg aus sechs Spielen eine Talsohle durchschre­iten, fanden zuletzt jedoch mit fünf Siegen in Serie eindrucksv­oll Weise wieder in die Erfolgsspu­r zurück. „Wir haben wirklich eine richtig gute Hinrunde gespielt. Aber hinter jedem Punkt, den wir uns erarbeitet haben, stecken harte Arbeit und eine gute Struktur im Verein. Jeder leistet dazu seinen Beitrag – wir Spieler natürlich, aber auch der Vorstand und die Zuschauer, die uns sonntags unterstütz­en“, betont Kapitän Alexander Karachrist­os.

„Da bekomme ich jetzt noch eine Gänsehaut. Dieses Spiel kannst du keinem erklären“

Trainer FC Monheim „Hinter jedem Punkt, den wir haben, steckt harte Arbeit. Jeder leistet dazu seinen Beitrag“

Alexander Karachrist­os

Kapitän FC Monheim

Das traumhafte 2017 im Jahr 2018 noch zu übertreffe­n, dürfte unmöglich sein. Zunächst wollen die Monheimer die 40-Punkte-Marke erreichen und damit den Klassenerh­alt praktisch „offiziell“besiegeln. Da der FCM bereits jetzt 32 Zähler auf dem Konto hat, dürfte dieses Ziel zeitig realisiert werden. „Wir haben aktuell eine sehr gute Ausgangspo­sition, um unser Primärziel zu erreichen. Aber wir verändern jetzt deshalb unsere Zielsetzun­g nicht. Wir wissen, wo wir herkommen, und wir bleiben demütig“, erklärt Ruess.

Einen schönen und wichtigen Nebeneffek­t hätte der früh festgezurr­te Klassenerh­alt auf jeden Fall: Planungssi­cherheit. Sowohl die Verlängeru­ng mit eigenen Spielern als auch die Bemühungen um Neue wären mit der sicheren Oberligazu­gehörigkei­t deutlich einfacher.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH (ARCHIV) Der Wahnsinn: Auch Trainer Dennis Ruess (hinten) und Abwehrspie­ler Yannic Intven feierten den Monheimer Aufstieg damals ausgiebig.

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