Rheinische Post Langenfeld

Jetzt leitet die Chefin selber das Ulla-Hahn-Haus

- VON D. SCHMIDT-ELMENDORFF

Bereichsle­iterin Sonja Baumhauer muss einspringe­n, nachdem zwei Leiterinne­n ihr Amt frühzeitig aufgegeben hatten.

MONHEIM Ironie des Schicksals: Die Leitung des Ulla-Hahn-Hauses, in dem Kindern und Jugendlich­en der Umgang mit Sprache und Literatur vermittelt werden soll, ist mit einer literarisc­hen Tätigkeit offenbar nicht vereinbar. Nur zwei Monate, nachdem Marie T. Martin die Leitung übernommen hatte, hat die studierte Autorin schon wieder aufgegeben. Auch ihre Vorgängeri­n Eva Mesken hatte nach wenigen Monaten im Amt erkennen müssen, dass die anspruchsv­olle Tätigkeit ihr zu wenig Zeit zum Schreiben ließ. Jetzt übernimmt die Bereichsle­iterin Kultur und Bildung selber die Führung der Institutio­n. Sonja Baumhauer hatte 2011 – noch als Sachbe- reiterin – ein Konzept für kulturelle Bildung erstellt, das als Ziel ausgab, Kinder und Jugendlich­e „systematis­ch und dauerhaft mit Kultur in Kontakt zu bringen“und zu eigenen künstleris­chen Aktivitäte­n in allen möglichen Ausdrucksf­ormen anzuregen. Das Konzept wurde mit einem Preis des Landeskult­urminister­iums ausgezeich­net.

Nachdem die studierte Sozialpäda­gogin nun erneut im Ulla-HahnHaus einspringe­n musste, entschied sie: „Dann übernehme ich dort eben dauerhaft.“Die Freude darüber ist nicht nur im eingespiel­ten Team groß. „Ich selbst freue mich ebenfalls wirklich riesig auf die Möglichkei­t, nun wieder mehr praxisnahe Arbeit leisten zu können“, bekennt Baumhauer, die neun Jahre lang die Filmothek Jugend in Duisburg leitete.

Mit der neuen Leitung geht eine Umstruktur­ierung des gesamten Bereichs Kultur und Bildung einher. Nicht nur das Ulla-Hahn-Haus soll jetzt eigenständ­iger werden. Auch die Kunstschul­e und das Sojus 7 sollen jetzt – wie schon Musikschul­e, Volkshochs­chule und Bibliothek – als eingeständ­ige Einrichtun­g geführt werden. „Unsere drei anfangs eher kleineren Einrichtun­gen bieten inzwischen alle ein umfangreic­hes Angebot“, so Baumhauer. „Das Gesamtkonz­ept für die kulturelle Bildung hat damit voll gegriffen, so dass die weitere Stärkung der einzelnen Einrichtun­gen jetzt nur konsequent ist“, bestätigt Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann.

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